22.11.2018
Zecken können sehr lange darauf warten, dass ein Mensch oder Tier ihren Weg kreuzt, damit sie eine Blutmahlzeit einnehmen können. Doch je hungriger sie sind, umso eher ändern sie ihr passives Verhalten und gehen auf die Suche nach einem Wirt.
Während Zecken auf ihren Wirt warten, läuft ihr Stoffwechsel auf Sparflamme, damit sie möglichst lange ohne eine Mahlzeit auskommen. Sie sind äußerst robust, und zu ihren größten Stärken zählt, dass sie bis zu einem Jahr hungern können. Forscher der Universität von Cincinnati, USA, haben herausgefunden, dass die Blutsauger jedoch umso aktiver werden, je hungriger sie sind.
Nach etwa drei Monaten ohne Blut steigt die Stoffwechselaktivität etwa auf das Doppelte an, Speicheldrüsen und Immunsystem werden aktiv, vermutlich als Vorbereitung auf die Blutmahlzeit. Über Kohlendioxid in der Atemluft nehmen Zecken potentielle Wirte wahr, und die Forscher stellten im Labor fest, dass hungrige Zecken anders darauf reagierten als satte.
Das könnte auch für die Verbreitung und Übertragung von Krankheitserregern durch Zecken bedeutsam sein: „Ausgehungerte Zecken suchen eher nach einem Wirt. Andere Studien haben gezeigt, dass hungrige Zecken größere Blutmahlzeiten einnehmen. Sie sitzen länger auf dem Wirt, was das Risiko für eine Übertragung von Krankheiten erhöht", sagt Studienautor Prof. Andrew Rosendale. Seit über 90 Millionen Jahren gibt es Zecken, damals saugten sie an Dinosauriern. „Sie sind perfekt an eines angepasst: Überleben“, fügt sein Kollege Prof. Joshua Benoit hinzu.
ZOU