Dr. Karen Zoufal
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03.02.2021
Ohne Impfungen gegen Krankheiten beziehungsweise deren Erreger wie Masern, Rotaviren, HPV und Hepatitis B starben im Jahr 2019 geborene Kinder in 98 untersuchten Ländern mit einer um 45 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit vor dem fünften Lebensjahr. Selbst im Erwachsenenalter bleibt der Unterschied zwischen geimpften und ungeimpften Menschen groß: Kinder, die 2019 geboren wurden, haben Modellrechnungen zufolge im Laufe ihres Lebens eine um 72 Prozent niedrigere Sterblichkeit, wenn sie gegen zehn Krankheiten geimpft wurden. Während der Lebenszeit der zwischen 2000 und 2030 Geborenen können 120 Millionen Todesfälle durch Impfungen vermieden werden – 96 Millionen allein durch Impfungen gegen Masern und Hepatitis. Über diese Zahlen berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „The Lancet“.
HPV-Impfung wird Millionen Leben retten
„Durch die Schätzung, wie viel höher die Sterblichkeit wäre, wenn es keine Impfprogramme gäbe, hat unsere Studie gezeigt, wie wichtig es ist, eine hohe Abdeckung aufrechtzuerhalten“, sagte Katy Gaythorpe vom Imperial College London in Großbritannien. Die Ergebnisse ihres Teams stimmen mit früheren Schätzungen überein, wonach Impfstoffe in den 73 ärmsten Ländern der Welt seit 2001 fast 20 Millionen Kindern das Leben gerettet haben.
Weiter sagt das neue Modell voraus, dass eine konsequente Impfung der Mädchen gegen HPV, die Gebärmutterhalskrebs vorbeugt, zukünftig mehr Leben retten wird als jede andere Impfung.
Quelle: 10.1016/S0140-6736(20)32657-X