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27.05.2024
Gärtnern in Innenräumen kann die Bakterienvielfalt auf der Haut steigern und möglicherweise sogar entzündungshemmende Stoffe im Blut erhöhen. Dies stellte ein finnisches Forschungsteam fest, das Freiwillige einen Monat lang im Winter Gemüse anbauen ließ. Dabei war aber wichtig, welche Erde verwendet wurde.
Der Doktorand Mika Saarenpää war auf der Suche nach einfachen Methoden, die die Gesundheit von Stadtbewohnern fördert und ihre Immunabwehr stärkt. Der Anbau von Gemüse scheint eine Möglichkeit dafür zu sein: „Ein Monat urbaner Indoor-Gartenarbeit steigerte die Bakterienvielfalt auf der Haut der Teilnehmenden und war mit höheren Spiegeln entzündungshemmender Botenstoffe im Blut verbunden“, sagte Saarenpää. Das war aber nur mit Substrat festzustellen, das dem Waldboden nachempfunden war und eine hohe mikrobielle Vielfalt aufwies – mit Erde auf Torfbasis waren die Effekte nicht zu beobachten.
Saarenpää erklärte: „Wir leben in Städten zu ‚sauber‘. Die Urbanisierung verringert die mikrobielle Belastung, was zu Veränderungen in der menschlichen Mikrobiota und einem erhöhten Risiko immunbedingter Krankheiten wie Allergien, Asthma und Autoimmunerkrankungen führt. In unserer Studie konnten wir erstmals zeigen, dass sinnvolle und natürliche menschliche Aktivitäten die Vielfalt der Mikrobiota bei gesunden Erwachsener erhöhen und gleichzeitig zur Regulierung des Immunsystems beitragen können.“
Das benötigt nur wenig Platz und ist nicht teuer: Es wurden normale Blumenkästen und Pflanzen wie Erbsen, Bohnen und Salat aus dem Laden verwendet. Viele der Teilnehmenden hatten Spaß daran, wollten weiter gärtnern und planten, es im Sommer auch draußen zu tun.
Quelle: DOI 10.1016/j.envint.2024.108705