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14.03.2023
Der Stoff, der für den scharfen Geschmack von Ingwer verantwortlich ist, unterstützt die Immunzellen bei der Infektabwehr. Untersuchungen deuten jetzt darauf hin, dass schon beim Konsum üblicher Mengen Ingwer die Immunzellen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt werden.
Mit einem Liter Ingwertee gelangen möglicherweise bereits ausreichende Mengen an [6]-Gingerol (Scharfstoffe aus Ingwer) ins Blut, um die Immunzellen in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. Das berichten Forschende des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München. In Laborversuchen zeigte sich, dass bereits eine sehr geringe Konzentration von 15 Mikrogramm [6]-Gingerol pro Liter ausreicht, um die Immunzellen im Körper in eine erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen.
„Im Blut ließen sich solche Konzentrationen theoretisch durch den Konsum von gut einem Liter Ingwertee erzielen“, sagt Wissenschaftlerin Gaby Andersen, die an einer früheren Pilotstudie am Leibniz-Institut mitgewirkt hatte. Bei dieser Studie zeigte sich, dass Konzentrationen von 7 bis 17 Mikrogramm [6]-Gingerol im Blut erreicht werden, nachdem Probanden einen Liter Ingwertee getrunken hatten. Für diesen wurde 100 g geschälte, zerkleinerte Ingwerknolle mit einem Liter kochendem Wasser aufgegossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Anschließend wurden die Feststoffe abgefiltert.
„Damit stützen unsere Ergebnisse die Annahme, dass der Konsum üblicher Ingwermengen ausreichen kann, zelluläre Antworten des Immunsystems zu modulieren“, resümiert Veronika Somoza Direktorin des Freisinger Leibniz-Instituts.
Quellen: DOI 10.1002/mnfr.202200434, 10.1021/acs.jafc.6b00030