06.07.2017
Die Forscher arbeiten mit speziellen Sensoren, die je nach Wundzustand ihre Leuchtkraft verändern. Wenn Verletzungen heilen, produziert der Körper verschiedene Substanzen. Je nach Phase steigt oder fällt zum Beispiel der pH-Wert, so die Wissenschaftler. Verheilt eine Wunde normal, steigt er pH-Wert erst bis zu einem Wert von 8 an, dann sinkt er auf einen Wert von 5 bis 6.
Schließt sich eine Wunde jedoch nicht mehr und wird chronisch, bewegt sich der pH-Wert zwischen 7 und 8. Zeigen die erwähnten Sensoren einen tiefen pH-Wert an, könnte man demnach mit dem Verbandswechsel noch warten, wenn der Verband nicht ohnehin aus hygienischen Gründen entfernt werden müsse. Auch der Zucker- und Sauerstoffspiegel lässt sich mit speziellen Sensoren nachweisen, was ebenfalls über den Zustand der Wunde Auskunft gibt.
In den Sensoren befindet sich ein ähnlicher Farbstoff wie in Textmarkern. Mithilfe von UV-Licht beginnen sie zu leuchten. Und zwar unterschiedlich – je nach Konzentration des pH-Wertes oder auch der anderen erwähnten Substanzen. Mit einer Farbskala lässt sich das Leuchtsignal interpretieren. Andere Tests, etwa zur Verträglichkeit, fehlen allerdings noch. Deshalb wissen die Wissenschaftler noch nicht, wie der Sensor bei komplizierteren Wunden funktioniert.
In der Zukunft könnte ein solcher intelligenter Verband das Überwachen chronischer Wunden auch zuhause ermöglichen, so die Vision der Wissenschaftler. Es sei sogar denkbar, dass die Signale mit einer Smartphone-Kamera ausgelesen werden. Kombiniert mit einer einfachen App hätten Pflegepersonal und Ärzte so ein Werkzeug, mit dem sie den Wundstatus auch ohne UV-Lampe bequem „von außen“ ablesen könnten.
HH