21.04.2017
Wer fettarme Milch und fettarmen Joghurt verzehrt, bekommt seltener depressive Symptome. Das sagen Forscher aus Japan und China, die dazu eine Studie im Fachblatt Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology veröffentlicht haben.
Personen, die in der Studie ein- bis viermal pro Woche fettarme Milchprodukte aßen, wurden weniger häufig depressiv. Ein Zusammenhang, der auch bestehen blieb, nachdem die Wissenschaftler Faktoren wie Alter, Geschlecht, Lebensstil, Gesundheits- sowie Ernährungsstatus mit berücksichtigt hatten. Bei Milch mit vollem Fettgehalt zeigte sich dagegen keine Verbindung zwischen deren Konsum und dem Auftreten von Depressionen. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies unter Umständen mit den in der Vollmilch enthaltenen Transfetten zusammenhängen könnte. Diese stünden mit Depressionen in Zusammenhang und könnten möglicherweise die antidepressive Wirkung einer anderen Milchkomponente – des Tryptophans – aufheben, so ihre Vermutung.
Die Wissenschaftler hatten im Rahmen ihrer Arbeit über 1.100 Japaner zu ihrem Milch- und Joghurt-Konsum befragt und mit 20 Fragen nach depressiven Symptomen wie Traurigkeit, Ängsten, Hilflosigkeit, Erschöpfung oder Hoffnungslosigkeit gefahndet. Sie geben zu bedenken, dass ihre Forschungsarbeit aufgrund des Studiendesigns die Bevölkerung nur an einem einzelnen Zeitpunkt analysiert habe und nicht erklären könne, was den gefundenen Zusammenhang verursache. Außerdem seien andere Milchprodukte wie Käse oder Butter nicht in der Studie berücksichtigt worden und es sei unklar, ob Milch oder Joghurt einen stärkeren Einfluss hätten. Weitere Studien seien daher nötig, um die gefundenen Ergebnisse zu bestätigen und die Ursachen zu klären, so die Forscher.
HH