27.09.2012
Der Ausgabenrückgang im Jahr 2011 beruhe fast ausschließlich auf einem "massiven Eingriff des Gesetzgebers in die Arzneimittelpreise", so der Herausgeber der Studie, Professor Dr. Ulrich Schwabe. Dazu zählt auch das im Januar 2011 in Kraft getretene Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz, das eine frühe Nutzenbewertung für neue Medikamente vorschreibt. Die mit dem Gesetz angestrebten Einsparungen in Höhe von 2 Milliarden Euro könnten jedoch nur erreicht werden, wenn auch die Arzneimittel auf dem Bestandsmarkt überprüft würden, sagte Schwabe.
Die Autoren des Reports haben darüber hinaus das aus ihrer Sicht noch bestehende Einsparpotenzial bei Arzneimitteln errechnet. Demnach könnten die Krankenkassen 3,1 Milliarden Euro ohne Nachteile für die Patienten sparen, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft würden.
Mit deutlicher Kritik reagierten die Arzneimittelhersteller auf den Report. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der forschenden Pharmaunternehmen, Birgit Fischer, sagte, die permanente Diskussion über das Drücken von Preisen könne die Versorgungsqualität bedrohen.
Der Arzneiverordnungsreport 2012 basiert auf 784 Millionen Verordnungen für Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung aus dem vergangenen Jahr, die vom wissenschaftlichen Institut der AOK ausgewertet wurden.
PZ/SCH