13.06.2018
Bilden sich bei einem Lächeln kleine Falten um die Augen, wirkt es echter. US-amerikanische Forscher haben jetzt untersucht, wie sich diese sogenannten Krähenfüße darauf auswirken, wie wir Gefühle bei anderen Menschen wahrnehmen.
Wie die Forscher berichten, scheint unser Gehirn in der Tat so voreingestellt zu sein, dass wir bei dem Anblick von Krähenfüßen von intensiveren und ernsthafteren Emotionen ausgehen. Die kleinen Falten um die Augen herum, die auch Duchenne-Marker genannt werden, treten bei vielen Ausdruckformen mit dem Gesicht auf: zum Beispiel einem Lächeln, bei Schmerzen oder wenn wir traurig sind. Wie die Forscher um Julio Martinez-Trujillo von der University of Western Ontario im Fachblatt Emotion schreiben, stuften Studienteilnehmer alle Portrait-Bilder mit Duchenne-Markern durchweg als aufrichtiger und emotional intensiver ein als Gesichter ohne Krähenfüße.
Die Ergebnisse wurden auch durch Versuche bestätigt, bei denen sich die Forscher den Umstand der „binokulare Rivalität“ zunutze machten, um die Wahrnehmung zu untersuchen. Dazu zeigten sie Studienteilnehmern Fotos von Gesichtern mit und ohne Duchenne-Falten. Wird jedem Auge gleichzeitig ein anderes Bild gezeigt, wechselt das Gehirn zwischen den beiden Bildern hin und her, wahrgenommen wird aber nur jenes, das vom Gehirn als relevanter eingestuft wird. „Die Gesichtsausdrücke mit Duchenne-Marker waren immer dominanter“, sagt Martinez-Trujillo. Wenn eine Emotion intensiver sei, werde sie vom Gehirn bevorzugt und länger wahrgenommen. Aus ihren Ergebnissen schließen die Forscher, dass es möglicherweise eine universelle Sprache für das Lesen von Gefühlen gibt.
HH