05.12.2016
Seit Monaten verzeichnen die Gesundheitsämter immer häufiger Fälle von Krätze, fachsprachlich Skabies – vor allem in Nordrhein-Westfalen. Hautärzte haben nun eine Checkliste mit Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen veröffentlicht, die dazu beitragen soll, Krätze vorzubeugen oder eine Infektion mit den Krätzmilben möglichst bald wieder loszuwerden.
Starker Juckreiz ist meist das erste Anzeichen einer Krätze. Er entsteht, weil die Krätzmilben Gänge in die Haut der befallenen Person graben, in denen sie ihre Eier ablegen. Auf diese Eindringlinge reagiert das Immunsystem mit Juckreiz. Durch die Art der Infektion wird klar, dass neben einer Behandlung mit Arzneimitteln Hygienemaßnahmen viel dazu beitragen, eine Infektion einzudämmen. Unter der Anleitung der Hautärzte Professor Dr. Henning Hamm vom Universitätsklinikum Würzburg sowie Professor Dr. Cord Sunderkötter vom Universitätsklinikum Münster ist eine Checkliste mit Verhaltensregeln entstanden, die Betroffene und ihren Familien helfen kann, die winzigen Spinnentiere bald wieder loszuwerden.
Unter anderem sagt die Checkliste, wie man nach einer Infektion Kleidung und Bettwäsche am besten behandelt, was man in der Wohnung tun kann und was zu beachten ist, wenn Haustiere mit im Haushalt leben. Wer neben der medikamentösen Behandlung schrittweise die einzelnen Punkte der Checkliste abhakt und konsequent umsetzt, kann sicher sein, dass er bald wieder gesund wird. Laut der Hautärzte ist Krätze eine gut heilbare Erkrankung ohne Folgeschäden. Zudem gibt es dagegen mittlerweile ein neues Medikament mit dem Wirkstoff Ivermectin. Es reicht meistens, davon einmalig eine Tablette einzunehmen. Daneben ist nach wie vor die klassische Ganzkörper-Behandlung mit einer milbentötenden Creme möglich.
Die Hygiene-Checkliste finden Sie im Internet auf der Seite des Haut-Infoportals derma.plus.
RF