19.03.2013
Arthrosen von Knie und Hüfte betreffen viele Menschen, vor allem ältere. Als Folge der schmerzenden Gelenke ist häufig auch der Sex beeinträchtigt. US-Forscher fanden jetzt heraus, dass künstliche Hüft- und Kniegelenke helfen können, das Liebesleben wiederzubeleben.
Sie hatten knapp 150 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 58 Jahren vor dem Einsatz eines künstlichen Hüft- bzw. Knie-Gelenks sowie sechs Wochen später und ein Jahr danach befragt. Insgesamt berichteten 90 Prozent der Patienten nach der OP von einem besseren Liebesleben, so das Ergebnis, das die Forscher auf einer Tagung orthopädischer Chirurgen in Chicago vorgestellt haben.
Vor dem operativen Eingriff hatten zwei Drittel der Patienten über körperliche Probleme beim Sex geklagt, zum Beispiel wegen Schmerzen oder Steifheit. Bei der Hälfte der Studienteilnehmer war die Lust verringert, 14 Prozent hatten Probleme, die richtige Position einzunehmen. Die meisten Patienten litten zudem unter psychischen Problemen wie verringertem Wohlbefinden. Nach dem Eingriff berichteten rund 40 Prozent der Patienten von mehr Lust auf Sex sowie häufigerem und länger andauerndem Geschlechtsverkehr. Ein Großteil der Patienten fühlte sich nach der OP insgesamt wohler und gut die Hälfte hatte ein positiveres sexuelles Selbstverständnis.
Trotz allem sollte ein solcher Eingriff im Vorfeld gut abgewogen werden. Ganz abgesehen von medizinischen und gesundheitlichen Aspekten muss ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk nicht zwingend auch die Lösung einer sexuellen Flaute sein. So berichteten sogar 16 Prozent der befragten Patienten, dass durch den Gelenkersatz ihr Liebesleben negativ beeinflusst wurde, vor allem durch die Angst, das künstliche Gelenk zu schädigen.
HH