05.06.2019
Britische Forscher berichteten auf der Tagung der Britischen Herzgesellschaft in Manchester darüber, wie sie im Labor gezüchtetes Herzgewebe erfolgreich an Kaninchen getestet haben. Die daumengroßen Gewebe enthalten Stammzellen, die den Herzmuskel nach einem Herzinfarkt unterstützen.
Forscher unter der Leitung von Professor Sian Harding am Imperial College London haben eine Methode entwickelt, um Herzgewebe in einer Größe von 3 x 2 cm zu züchten, das bis zu 50 Millionen menschliche Stammzellen enthält. Die Zellen sind so programmiert, dass sie sich in einen funktionierenden Herzmuskel verwandeln. Ein oder mehrere dieser Pflaster sollen auf das Herz von Personen nach einem Herzinfarkt implantiert werden, um den beschädigten Herzmuskel physisch zu unterstützen und die Pumpeffizienz zu erhöhen. Gleichzeitig setzt das gezüchtete Gewebe natürliche Substanzen frei, die die Herzzellen zur Reparatur und Regeneration anregen.
Im Tierversuch wurde nachgewiesen, dass das Herzgewebe bei Kaninchen zu einer Verbesserung der Herzfunktion nach einem Herzinfarkt führte. Detaillierte Herzscans zeigten, dass sich das Herz erholte, ohne dass unnormale Herzrhythmen auftraten, und dass das neue Gewebe von Blutgefäßen ernährt wurde, die vom Empfängerherz hineinwuchsen.
Während eines Herzinfarktes erleidet das Herz einen Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff, wodurch Teile des Herzmuskels absterben. Dies schwächt das Organ und kann schließlich zu Herzversagen führen. Das Herzgewebe aus dem Labor könnte eines Tages Herzinsuffizienz heilen, so die Hoffnung der Forscher.
ZOU