26.11.2019
Zu wenig Ballaststoffe, dafür übermäßig viel Zucker, Salz und Fett: Sehr viele verpackte Lebensmittel in der EU schneiden nicht gut ab. Das ist das Ergebnis einer Studie der Europäischen Kommission, in der häufig verkaufte Lebensmittel anhand von Ernährungsstandards bewertet wurden. Besonders für Kinder waren bis zu zwei Drittel der Lebensmittel demnach ungeeignet.
Wissenschaftler haben die Nährstoffzusammensetzung von 2691 Produkten in fünf Produktkategorien (Frühstückszerealien, Fertiggerichte, verarbeitetes Fleisch, verarbeitete Meeresfrüchte und Joghurt) untersucht. Dabei zeigte sich, dass bis zu zwei Drittel aller untersuchten Produkte ungesund und vor allem nicht für die Vermarktung an Kinder geeignet waren. Die häufigsten Gründe waren:
- Frühstücksflocken und Joghurt waren zu zuckerhaltig
- verarbeitetes Fleisch, verarbeitete Meeresfrüchte und Fertiggerichte enthielten zu viel Salz
- Frühstücksflocken hatten nicht genügend Ballaststoffe
- Joghurt war zu reich an gesättigten Fettsäuren
Zu viel gesättigtes Fett, Zucker und Salz sowie zu wenig Ballaststoffe tragen entscheidend zum Auftreten von chronischen Krankheiten wie Fettleibigkeit, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs und Diabetes in Europa bei.
Ungesunde Lebensmittel machen krank
Im Kampf für eine bessere Ernährungsweise verpflichtet die EU die Mitgliedstaaten dazu, dass Kinder keiner Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke ausgesetzt werden. Dass so viele Produkte als ungeeignet bewertet wurden, sei den Studienautoren ein Anlass zur Sorge und erkläre möglicherweise zum Teil die hohe Zahl an übergewichtigen Kindern sowie die Belastung durch chronische Krankheiten. Auf EU-Ebene arbeiten Mitgliedstaaten und Interessengruppen deshalb bereits daran, dass der Nährstoffgehalt von Lebensmitteln geändert wird, beispielsweise durch Obergrenzen für Salz, Fett oder Zucker. Die Studie zeigt, dass dafür Anstrengungen in größerem Umfang erforderlich sein werden.
ZOU