27.11.2012
Bei vielen Atemwegserkrankungen ist eines der Hauptprobleme das Zuviel an Schleim. Ein Team aus US-amerikanischen Forschern hat jetzt einen Weg gefunden, wie in Zukunft die Überproduktion von Schleim verhindert werden könnte.
Schwere Atemwegserkrankungen, besonders die chronisch obstruktive Lungenerkrankung <link>(COPD) und Asthma, gehen meist mit einer übermäßig starken Schleimproduktion einher. Dieser Schleim blockiert die Atemwege und behindert die Atmung, was sogar lebensbedrohlich werden kann. Bisher hätten Ärzte keine effektiven Mittel an der Hand, um der Schleimproduktion entgegenzuwirken, so die Forscher. Dies könnte sich in Zukunft ändern.
Die Wissenschaftler hatten in Versuchen mit menschlichen Zellen den molekularen Weg der Schleimentstehung genauer beleuchtet. Dabei fanden sie einen vielversprechenden Angriffspunkt für Medikamente: ein Enzym mit dem Kürzel MAPK13, das in diesem Reaktionsweg und damit für die Entstehung von Schleim eine wichtige Rolle spielt. Zwar habe es bisher noch keine Wirkstoffe gegeben, welche die Aktivität dieses Enzym verringerten, wohl aber solche, die auf das ganz ähnliche Enzym MAPK14 wirken, berichten die Forscher in der Zeitschrift Journal of Clinical Investigation. Dies machten sich die Wissenschaftler zunutze und passten die bekannten Wirkstoffe an. Das Ergebnis: In Zellkulturen konnten einige der neu designten Mittel die Entstehung von Schleim um das 100fache verringern. Neben COPD und Asthma könnten die neuen MAPK13-Inhibitoren auch bei Mukoviszidose und selbst bei einer einfachen Bronchitis helfen, so die Hoffnung.
HH