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04.05.2022
Bei 18 Patienten wurden 25 Fingergelenke mit Lipofilling behandelt. Dadurch kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Schmerzen: Auf einer Skala von 0 bis 10 hatten sie von durchschnittlich 6 auf 0,5 Punkte abgenommen. Gleichzeitig verdoppelte sich die Griffstärke der behandelten Finger von 2,0 auf 4,3 Kilogramm. Diese Ergebnisse hielten bis zum Ende der Beobachtungszeit knapp vier Jahre nach der Behandlung an, berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Plastic and Reconstructive Surgery“.
„Auch bei längerer Nachbeobachtung scheint die Übertragung von Fettgewebe auf arthritische Fingergelenke eine sichere und minimal-invasive Alternative zur konventionellen Operation für Patienten mit Arthrose zu sein“, sagte PD Dr. Max Meyer-Marcotty vom Klinikum Lüdenscheid.
Arthrose ist eine häufige entzündliche Erkrankung, die sich stark auf den Alltag auswirken kann. In schweren Fällen können Operationen Schmerzen lindern, diese können jedoch Komplikationen mit sich bringen und erfordern eine längere Zeit der Genesung. An Alternativen zur Operation, wie dem minimal-invasiven Lipofilling, besteht deshalb ein großes Interesse.
Für das Verfahren wurde den Patienten Fettgewebe vom Oberschenkel oder der Hüfte entnommen und weniger als ein Milliliter davon in die Fingergelenke injiziert. Danach trugen die Patienten eine Schiene um den behandelten Finger und nahmen eine Woche lang Schmerzmittel ein. Zu Infektionen oder anderen Komplikationen kam es nicht.
Warum Lipofilling die Beschwerden lindert, ist noch unklar. Es könnte sein, dass es die Knorpelregeneration anregt oder dass das Eigenfett mechanisch eine Linderung bewirkt. Da die Methode das Gelenk erhält, ist gegebenenfalls später noch eine konventionelle Gelenkoperation möglich.
Quelle: DOI 10.1097/PRS.0000000000008989