Gesundheit

Lp(a)-Wert mindestens einmal im Leben messen

ZOU  |  31.08.2022

Im Gegensatz zum Cholesterin spricht kaum jemand vom Lipoprotein(a). Dabei stellt auch ein erhöhter Lp(a)-Wert einen wichtigen Risikofaktor für die Herzgesundheit dar. Fachleute sind sich einig, dass dieser Wert bei jedem Erwachsenen mindestens einmal im Leben bestimmt werden sollte.

Mann, nimmt einer Frau Blut ab.
Der Lp(a)-Wert kann erblich bedingt auch schon bei jungen Menschen ohne Risikofaktoren erhöht sein.
© fpphotobank/iStockphoto

Lp(a) gehört zu den Blutfetten. Wenn es in zu hoher Menge vorliegt, kann es Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Verengungen der Herzklappen und Gefäßverkalkungen begünstigen. Die Menge an Lp(a) wird weitgehend durch die Erbanlagen festgelegt. Deshalb reicht bei den meisten Menschen eine einmalige Messung aus, um Rückschlüsse auf das Herz-Kreislauf-Risiko zu ziehen. Ist der Wert zu hoch, so raten die Fachleute dazu, auch Familienangehörige zu untersuchen.

Als normal gelten Werte unter 30 mg/dl – etwa 70 Prozent der Bevölkerung liegen unter diesem Wert. Beträgt er 30 bis 50 mg/dl, so ist das Herz-Kreislauf-Risiko um etwa 30 Prozent erhöht, und bei über 100 mg/dl verdoppelt es sich circa. Lp(a) hängt nicht mit anderen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen, diese können sich aber summieren. Um dies genau einschätzen zu können, haben die Experten einen Algorithmus entworfen, mit dem sich das individuelle Risiko berechnen lässt.

Lp(a) wird intensiv erforscht, und es befinden sich Medikamente gegen zu hohe Lp(a)-Spiegel in der Entwicklung. Bis diese auf den Markt kommen, wird Menschen mit zu hohen Werten geraten, andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen konsequent zu minimieren, also nicht zu rauchen sowie den Blutdruck, die Blutfette, den Blutzucker und das Körpergewicht im normalen Rahmen zu halten. Auch wenn sich Lp(a) durch einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung nicht senken lässt, ist es möglich, dadurch das Gesamtrisiko zu verringern.

Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehac361

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