13.03.2019
Die Forscher errechneten, dass Luftverschmutzung weltweit ca. 8,8 Millionen vorzeitige Todesfälle verursacht, weit mehr als die bisher geschätzten 4,5 Millionen. Prof. Dr. Thomas Münzel von der Uniklinik in Mainz sagt: „Die Anzahl der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auf die Luftverschmutzung zurückzuführen sind, ist viel höher als erwartet. Allein in Europa beträgt die Zahl der Todesfälle fast 800.000 pro Jahr, und jeder von ihnen bedeutet eine durchschnittliche Verringerung der Lebenserwartung von mehr als zwei Jahren.“
Der Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Atemwegserkrankungen ist wissenschaftlich belegt. „Sie verursacht durch erhöhten oxidativen Stress Schäden an den Blutgefäßen, die dann zu Blutdruckanstieg, Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzversagen führen“, so Münzel. Die Forscher führen die hohe Anzahl vorzeitiger Todesfälle auf eine Kombination aus schlechter Luftqualität und hoher Bevölkerungsdichte zurück und fordern die nationalen und internationalen Behörden dringend dazu auf, Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung zu ergreifen.
Münzel und sein Team weisen darauf hin, dass vor allem Feinstaubpartikel die Ursache für Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. Obwohl der Jahresgrenzwert in der EU sogar über der Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation liegt, wird er in vielen EU-Ländern regelmäßig überschritten.
ZOU