23.01.2020
Die Symptome geben in manchen Fällen schon einen ersten Hinweis, welcher Abschnitt des Verdauungstrakts betroffen ist. „Bei einer Infektion des oberen Intestinaltrakts, steht eher das Erbrechen im Vordergrund und der Durchfall ist sekundär. Wenn der untere Bereich betroffen ist, kommt es in erster Linie zu Durchfall. Doch auch hier kann Übelkeit und Erbrechen auftreten“, so Epple. Bei einer Infektion des Kolons seien zudem oft Blut- und Schleimbeimengungen zu beobachten, sowie krampfartige Bauchschmerzen.
Übeltäter gibt es viele. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass die allermeisten Darminfektionen auf lediglich vier Krankheitserreger zurückgehen: die zwei Bakterienarten Campylobakter und Salmonella sowie Noro- und Rotaviren. Diese vier seien für 95 Prozent aller Magen-Darm-Entzündungen verantwortlich, so der Mediziner. „Das sind zwei virale Erkrankungen, gegen die es keine ursächliche Therapie gibt und zwei bakterielle Erkrankungen, die man theoretisch auch mit Antibiotika behandeln könnte.“ Antibiotika werden allerdings nur in Ausnahmefällen eingesetzt, zum Beispiel bei einem besonders schweren Verlauf oder bei Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben. Hierzu zählen beispielsweise immunsupprimierte Menschen, Krebspatienten oder ältere Menschen, die an mehreren Krankheiten leiden.
Cola und Salzstangen helfen nicht
Die wichtigste Maßnahme in allen Fällen ist, den Wasser- und Elektrolytverlust auszugleichen. „Das was man verliert, muss man auch wieder hineinbringen“, sagte Eppler. Die Weltgesundheitsorganisation hat hierzu eine standardisierte Trinklösung entwickelt, die Natrium-Chlorid (Kochsalz), Glukose und andere Elektrolyte enthält, die Apotheken als fertige Lösungen anbieten. Eppler: „Es gibt einen Natrium-Glukose-Co-Transport durch die Darmwand, der auch bei schwerem Durchfall noch funktioniert.“ Co-Transport bedeutet, das Natrium und Glukose gemeinsam vom Darm in den Körper transportiert wird, der Transport ist gekoppelt. Das Wasser folgt dann dem so entstehenden Gefälle.
Von Salzstangen und Cola rät der Mediziner deutlich ab. Vom Grundprinzip – Salz und Zucker – scheine dies zwar zu passen. Aber die chemische Zusammensetzung stimme hier nicht, so Eppler. Anders ist das bei Elektrolytlösungen mit exakten Mischungsverhältnissen, die man in der Apotheke erhält.
HH