14.04.2016
In Experimenten zeigte sich, dass der Magnesium-Spiegel im Zellinneren einem täglichen Zyklus folgte, in dem er anstieg und fiel. Diese sich wiederholenden Schwankungen beeinflussen die innere Uhr der Zellen und helfen ihnen, ihre eigenen Zeit-Rhythmen im Tagesverlauf einzuhalten. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Nature berichten, hatte die Magnesium-Konzentration zudem einen überraschend großen Einfluss auf den Zellstoffwechsel im Tagesverlauf. So fanden die Forscher einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Magnesiumspiegel und der Fähigkeit der Zellen, Nährstoffe in Energie umzuwandeln. Dass der Mineralstoff hierbei eine wichtige Rolle spielt, ist schon länger bekannt. Überrascht waren die Forscher jedoch über die Entdeckung, dass er kontrolliert, wann dieser Prozess stattfindet und wie effizient er ist.
Die Wissenschaftler vermuten, dass sich ihre Entdeckung bei Zellen auf alle inneren Uhren des Körpers übertragen lässt, die Tag- und Nachtrhythmen beeinflussen, zum Beispiel Schlafen und Wachsein, die Freisetzung von Hormonen, Veränderungen der Körpertemperatur und andere wichtige Körperfunktionen. „Innere Uhren sind fundamental für alle Lebewesen“, sagt Dr. Gerben van Ooijen von der University of Edinburgh. Sie können Gesundheit und Krankheit des menschlichen Körpers beeinflussen. Wichtig sei nun, herauszufinden, inwieweit sich diese neuen Beobachtungen auf ganze Gewebe oder Organismen übertragen ließen. Denkbar sei zum Beispiel, dass ihre Ergebnisse bei der Entwicklung von Chronotherapien helfen, bei denen der Fokus darauf liegt, zu welcher Tageszeit Medikamente am besten eingesetzt werden.
HH