Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen hat am Sonntag eine erste Lieferung von Verbands- und Hilfsmitteln an die ukrainische Grenze organisiert. Der Verein ruft zu Spenden auf, denn schon wenige Tage nach Kriegsbeginn fehlt es an Medikamenten und Verbrauchsmaterial.
Die medizinische Versorgung in der Ukraine sei aktuell akut gefährdet, teilte der Verein am Sonntag mit. „Die Lager der Einrichtungen sind leer. Nachkauf vor Ort ist kaum möglich.“ Mehr als 100.000 Menschen seien auf der Flucht in die sicheren Nachbarländer und müssen auch dort versorgt werden.
Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen (AoG) hat nun begonnen, gemeinsam mit der Hilfsorganisation Polish Medical Mission (PMM) die Lieferung von medizinischem Bedarf für ukrainische Krankenhäuser zu organisieren. Die erste Lieferung im Wert von 10.000 US-Dollar (knapp 9000 Euro) soll bereits am Sonntag die Grenze zwischen Polen und der Ukraine erreicht haben und werde dort von ukrainischen Mitarbeitern übernommen. AoGs polnischer Partner PMM arbeite bereits seit Längerem mit ukrainischen Einrichtungen zusammen, sodass es bestehende Kontakte gab, was die Hilfe beschleunige.
„Um die Versorgungslage in Polen nicht zu sehr zu belasten, wollen wir benötigtes Material in Deutschland beschaffen“, erklärt AoG. „Polen leistet gerade Großartiges bei der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen und wir unterstützen sie gern bei dieser Arbeit“, so Katarzyna Ostendorf, AoG-Mitglied und erfahrene Einsatzkraft. Die Apothekerin ist ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins und hat bereits mehrere Einsätze für den Verein durchgeführt. Sie koordiniert den Kontakt mit der polnischen Seite und ist am Wochenende in Warschau tätig geworden.