Hitzeschäden können bei Arzneien in allen Darreichungsformen entstehen. "Am empfindlichsten reagieren aber Insuline und Impfstoffe. Diese Wirkstoffe zersetzen sich bei großer Wärme", sagt Schmitt. Am widerstandsfähigsten sind feste Darreichungsformen – also Tabletten oder Dragees. Eine normale Tablette kann auch schon mal 50 Grad für eine halbe Stunde aushalten. Zäpfchen, die einmal geschmolzen sind, bitte nicht mehr verwenden. Auch Cremes und Salben werden unbrauchbar, weil sich in der Sonne die festen und flüssigen Bestandteile voneinander trennen.
Die beste Lagerung
Insuline oder Impfstoffe müssen immer im Kühlschrank gelagert werden. Auch frisch zubereitete Antibiotika-Säfte für Kinder sind am besten im Kühlschrank aufgehoben. Für die meisten anderen rät Schmitt: "Am besten zuhause an einem kühlen Ort unter 25 Grad Celsius aufbewahren."
Wer Arzneimittel im Auto transportiert, sollte sie am besten in den Kofferraum oder unter den Vordersitz legen. Für empfindliche Medikamente ist eine Kühlbox ratsam. Dabei dürfen die Medikamente jedoch keinen Kontakt mit den Kühlelementen haben. Denn wenn Medikamente einfrieren, kann das ihre Wirkung verändern. Wer mit dem Flugzeug verreist, transportiert seine Medikamente am besten im Handgepäck, denn im Gepäckraum der Flugzeuge ist es meist zu kalt.
Ob die Hitze einem Medikament geschadet hat, kann man ihm nicht immer ansehen. "Wenn aber ein Medikament anders aussieht als gewohnt oder erwartet, sollten die Patientinnen und Patienten vor der Anwendung auf jeden Fall in der Apotheke um Rat fragen", empfiehlt der Apothekensprecher Schmitt. Das gilt zum Beispiel, wenn ein Insulin trüb geworden ist oder wenn Zäpfchen verformt sind.
BLAK/FH