09.05.2014
Dass es für die nächsten Jahrzehnte ein Ungleichgewicht zwischen jungen und alten Leuten geben wird, ist unwiderruflicher Fakt. Etwa 2060 wird sich das erst wieder einpendeln, wenn die wenigen heutigen jungen Leute alt sein und von ebenfalls wenigen Nachkommen unterhalten werden. Bis dahin macht sich fatal bemerkbar, dass die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1960er und 1970er Jahren ausgesprochen wenige Nachkommen gezeugt haben. Das wirkt sich nicht nur auf die Rentenversicherung aus, sondern auch auf die Situation in der Kranken- und Pflegeversicherung. Dazu kommt, dass sich die Lebenssituation der heute 50- bis 60-Jährigen in Zukunft nicht mehr mit den heute 80- bis 90-Jährigen vergleichen lässt. Heute werden die alten Menschen noch zu 70 Prozent in den Familien gepflegt. Das erwartet Raffelhüschen in 20 Jahren nicht. „Wir werden stationärer in der Pflege und damit erheblich teurer.“
Raffelhüschen sieht die Lösung des Problems nicht im Rahmen des üblichen Generationenvertrages, wo die arbeitende Bevölkerung in eine Versicherung einzahlt und die älteren Menschen damit versorgt werden. Das Geld für mehr Kranken- und Pflegekosten muss seiner Meinung nach von den Betroffenen selbst kommen. So plädiert er für einen späteren Renteneintritt und höhere Selbstbehalte bei Arzt und Arzneimitteln. Die Pflegekosten im ersten Jahr sollte jeder selber übernehmen, und die Beschäftigungsdauer sollte nicht mit 63 Jahren enden.
jpl