02.03.2016
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hat in den vergangenen drei Jahren 529 Apothekerinnen und Apotheker zu AMTS-Managern qualifiziert. Diese übernehmen die Rolle als Lotse zwischen dem Patienten und den Ärzten mit dem Ziel, die Therapie-Sicherheit zu verbessern. Wie erfolgreich die Vorgehensweise ist, wollen die Apothekerkammer und die AOK Nordwest jetzt analysieren. Die wissenschaftliche Federführung in dem Projekt hat der Lehrstuhl für Klinische Pharmazie von Professor Dr. Ulrich Jaehde an der Universität Bonn. Aktuelle Studien zeigen, dass nur rund 50 Prozent der verordneten Medikamente sachgemäß und regelmäßig eingenommen werden. „Das muss sich dringend ändern. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Patienten künftig mehr Kompetenzen und Sicherheit bei der Einnahme ihrer Medikamente zu geben. Denn Patienten mit einer hohen Therapietreue stärken den Behandlungserfolg und verbessern ihre Lebensqualität. Dafür brauchen wir zum einen besonders gut ausgebildete Apotheker und zum anderen ein enges Miteinander mit den Ärzten und Patienten“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest.
Im AMTS-Projekt sollen Fehl- und Doppelverordnungen von Arzneimitteln und die Wechselwirkungen der verschiedenen Medikamente möglichst vermieden werden. Dabei werden auch die frei verkäuflichen Medikamente in der Apotheke mit berücksichtigt. AOK-Versicherte können dabei eigenständig auch ihre elektronische AOK-Patienten-Quittung einbinden. Hier sind alle Arzneimittel und Wirkstoffe transparent und leicht verständlich aufgeführt, die von den Ärzten in den vergangenen Jahren verordnet wurden. „Die systematische Optimierung des Therapieprozesses, die derzeit noch in Modellregionen erprobt und nun gemeinsam evaluiert werden soll, wird bereits in wenigen Jahren der Standard für die Versorgung aller Patienten sein“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
AKWL/NK