27.06.2019
Wer gern früh aufsteht und eine „Lerche“ ist, hat ein niedrigeres Risiko für Brustkrebs als „Eulen“, die abends munter sind und schlecht ins Bett finden, so eine neue Studie in der Fachzeitschrift BMJ. Auch Schlafmützen, die deutlich mehr als die empfohlenen sieben bis acht Stunden pro Nacht schlafen, haben ein höheres Risiko.
Wer eher ein Morgenmensch ist, hatte der Analyse zufolge ein etwas geringeres Brustkrebsrisiko als Nachtmenschen. Das Ausmaß des Risikos durch den Tagesrhythmus war aber deutlich niedriger als das bekannter Risikofaktoren wie dem Körpergewicht oder dem Alkoholkonsum. Zusammenhänge mit der Schlafdauer oder Schlaflosigkeit wurden nicht beobachtet. Mit einer Ausnahme: Frauen, die regelmäßig länger als sieben bis acht Stunden schliefen, erkrankten ebenfalls etwas häufiger an Brustkrebs.
Schon zuvor hatten Studien einen Zusammenhang zwischen Nachtschichtarbeit und dem Auftreten von Brustkrebs gezeigt. Ärzte vermuten, dass dies auf auf Schlafstörungen, der nächtlichen Lichtexposition und weitere Faktoren wie Stress zurückzuführen ist.
Die Forscher untersuchten für die aktuelle Studie bei 180.216 Frauen aus der britischen Biobank-Studie und 228.951 Frauen der Breast Cancer Association Consortium-Studie genetische Varianten, die mit Schlafmerkmalen assoziiert sind. Professorin Eva Schernhammer von der Universität Wien kommentierte im BMJ, dass diese Ergebnisse einen Bedarf für künftige Forschungen aufzeigen: Es müsse untersucht werden, wie die Belastung unserer biologischen Uhr reduziert werden können. Dies könnte dazu beitragen, die Arbeitszeit an den persönlichen Tagesrhythmus anzupassen, um die von außen auferlegte Zeitplanung besser an den individuellen Tag-Nacht-Rhythmus anzupassen.
ZOU