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Multiple Sklerose: Weniger Schübe mit Rituximab

ZOU  |  15.07.2022

Menschen mit Multipler Sklerose (MS), die mit dem Wirkstoff Rituximab behandelt wurden, hatten ein deutlich geringeres Risiko Krankheitsschübe zu erleiden im Vergleich zu Patienten, die eine Standardbehandlung erhielten. Dies zeigt eine klinische Studie der Phase III aus Schweden.

Zwei Frauen unterhalten sich mit einem Mann.
Mit der richtigen Therapie können MS-Patienten Krankheitsschübe lange Zeit zurückdrängen.
© jacoblund/iStockphoto

MS-Patienten, die mit Rituximab behandelt wurden, hatten in dieser Studie ein fünfmal geringeres Risiko für Schübe als Patienten mit einer Standardbehandlung: Nur drei von 98 Patienten, die Rituximab erhielten, bekamen Schübe, verglichen mit 16 von 97 Patienten bei der Standardbehandlung. Bilder aus der Magnetresonanztomographie (MRT) zeigten zudem weniger neue Bereiche mit Schäden oder Narben im zentralen Nervensystem bei denjenigen, die Rituximab erhalten hatten. Das Risiko für Nebenwirkungen war bei der Gabe von Rituximab nicht erhöht.

„Die hervorragende Wirksamkeit und die niedrigen Kosten von Rituximab könnten es zu einer attraktiven ersten Wahl für neu diagnostizierte MS-Patienten machen. Es sind jedoch mehr und größere Studien erforderlich, um die Wirksamkeit, langfristige Sicherheit und Kosteneffizienz des Medikaments bei MS zu bestätigen“, sagte Prof. Anders Svenningsson vom Danderyd Krankenhaus.

Rituximab ist für einige Krebs- und Autoimmunkrankheiten zugelassen, jedoch nicht für MS. Aufgrund positiver Ergebnisse aus kleineren Studien verschreiben Ärzte es aber häufig „off-label“, also außerhalb des durch die Arzneimittelbehörden zugelassenen Gebrauchs.

In dieser Studie erhielten 195 Patienten mit neu diagnostizierter schubförmig verlaufender MS aus 17 schwedischen Krankenhäusern nach dem Zufallsprinzip entweder eine Behandlung mit Rituximab oder eine Standardbehandlung mit Dimethylfumarat. Zwei Jahre lang wurde beobachtet, ob es erneut zu Schüben kam. Die Ergebnisse veröffentlichte die Fachzeitschrift „The Lancet Neurology“.

Quelle: DOI 10.1016/S1474-4422(22)00209-5

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