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26.11.2024
Eine Bewertung von 178 spanischen Gerichten mit sieben Methoden der Nährwertkennzeichnung aus aller Welt ergab kaum übereinstimmende Ergebnisse. Der Nutri-Score war im Vergleich besonders kritisch: Er stufte 38 Prozent der Gerichte als ungesund ein. So wurden Desserts vom Nutri-Score nur zu sechs Prozent als gesund eingestuft, vom australischen System dagegen zu 25 Prozent. Dabei bewerten beide Systeme unter anderem den Gehalt an Kalorien, Zucker, gesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen, Obst, Gemüse, Nüssen und Protein.
Die Forschenden folgern daraus, dass ein neues System zur Bewertung der Lebensmittelqualität von fertigen Gerichten entwickelt werden sollte: „So wie Allergene in Speisen gekennzeichnet werden, halten wir auch eine Angabe, ob sie gesund sind, für sinnvoll“, sagte Leyre Gravina von der Universität des Baskenlandes (UPV/EHU). Sie hatte durchaus Unterschiede zwischen den Systemen erwartet: „Die Methoden aus Uruguay oder Ecuador berücksichtigen nur den Gehalt an ungesunden Bestandteilen wie übermäßig viel Zucker oder gesättigtem Fett. Andere Kennzeichnungssysteme berücksichtigen auch gesunde Nährstoffe wie Hülsenfrüchte und Ballaststoffe. Wir hatten also die Vermutung, dass die Analysen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen könnten. Es stellte sich aber heraus, dass die Abweichungen sogar zwischen Systemen, die ähnliche Komponenten bewerten, erheblich sind.“
Die Studie in der Fachzeitschrift „Nutrients“ ist von besonderer Bedeutung, weil die Übereinstimmung der Kennzeichnungen für gekochte Lebensmittel bisher noch nicht untersucht wurde.
Quelle: DOI: 10.3390/nu16172925