08.07.2013
Bei der Einnahme von Antibiotika treten bisweilen Nebenwirkungen wie Durchfall, Nierenschäden und Sehnenscheidenentzündungen auf. Forscher aus den USA haben herausgefunden, dass diese durch zellschädigenden Stress ausgelöst werden, und zeigen zwei Möglichkeiten auf, sie zu verhindern.
Forscher um Jim Collins von der Harvard University in Cambridge haben durch Experimente herausgefunden, dass die Ursache für die Nebenwirkungen von Antibiotika oxidativer Stress ist, der ab einer Therapiedauer von etwa vier Tagen auftritt. Unter oxidativem Stress versteht man Prozesse in Zellen, bei denen aggressive Sauerstoffteilchen entstehen, die Zellbestandteile schädigen können.
"Klinische Dosen von Antibiotika bewirken oxidativen Stress, der zu Schäden an der menschlichen Erbsubstanz sowie an Eiweißen und Fetten in Körperzellen führen kann, aber diese Wirkung kann durch Antioxidanzien abgeschwächt werden“, erklärt Collins. Bei Antioxidanzien handelt es sich um Wirkstoffe, die die aggressiven Sauerstoffteilchen unschädlich machen können und so die Zellen schützen. Für seine Experimente hat er dazu N-Acetyl-Cystein verwendet, einen Arzneistoff, der bereits als Schleimlöser bei Erkältungen und Mukoviszidose eingesetzt wird.
Verhindern lässt sich der oxidative Stress auch durch den Einsatz solcher Antibiotika, die die Bakterien nicht abtöten, sondern nur ihr Wachstum hemmen. Collins folgert aus den Ergebnissen: "Ärzte sollten nur Antibiotika verschreiben, wenn es erforderlich ist, und Patienten sollten nur dann Antibiotika verlangen, wenn sie schwere bakterielle Infektionen haben."
JM