03.12.2015
Traten bei Patienten im Vorfeld einer Angioplastie, bei der verengte Gefäße geweitet werden können, Gefühle wie Ablehnung, Angst, Schuld oder Nervosität auf, kam es häufiger zu unerwünschten Ereignissen als bei Patienten mit besserer Stimmung. Zu den negativen Ereignissen zählten längerer Sauerstoffmangel, ein zu niedriger oder zu hoher Blutdruck, Blutungen im Anschluss an den Eingriff oder ein zu langsamer Puls. Bei 104 Patienten mit negativen Gefühlen traten 23 solcher Ereignisse auf, bei den 126 mit neutraler Gefühlslage nur 15. Keine Verbindung fanden die Studienautoren hingegen zu positiven Gefühlen.
Die Ergebnisse hätten sie selbst überrascht, sagte Dr. Nadja Kadom, Associate Professor für Radiologie an der Emory University in Atlanta, die ihre Studie auf einer Radiologen-Tagung in Chicago vorstellte. Sie habe nicht geglaubt, dass die Stimmung des Patienten das OP-Ergebnis beeinflussen könne. Man müsse vor einem solchen Eingriff nicht fröhlich und munter sein, resümierte Kadom. Man solle lediglich versuchen, seine negativen Gefühle abzulegen und eine neutrale Haltung einzunehmen. Bei einem minimal-invasiven Eingriff seien Patienten anders als bei einem größeren Eingriff oft wach und könnten mit den Ärzten und dem medizinischen Personal reden, so dass sich beide Seiten gegenseitig beeinflussen. Kadom empfiehlt daher, dass medizinische Teams Techniken erlernen sollten, die ihre eigene psychische Widerstandsfähigkeit stärken und einen positiven emotionalen Status fördern. Ebenso sollten sie Strategien kennen, mit denen sie Patienten dabei helfen können, sich von negativen Gefühle im Vorfeld eines solchen Eingriffs zu befreien.
HH