In den südlichen niederländischen Provinzen Noord-Barbant, Limburg und Zeeland beginnt es am 1. Mai 2012: Für Touristen bleiben dort fortan die Coffeeshops geschlossen. Bis 2013 soll dies nach und nach auch für alle rund 1.000 Coffeeshops in den Niederlanden gelten. Nach dem Willen der dortigen Regierung sollen die Coffeeshops in private Clubs umgewandelt werden, zu denen nur Mitglieder Zutritt haben. Maximal 2.000 Mitglieder, die über 18 Jahre alt sein müssen, darf ein Club haben. Der Clubbesitzer muss diese schriftlich nachweisen. Die Mitglieder sollen dann einen sogenannten "Hasch-Pass" erhalten, der ihnen Zutritt gewährt.
Drogen-Tourismus und -Kriminalität zu bekämpfen, sei das Ziel der Maßnahmen. Coffeshop-Besitzer, ihre Kundschaft und Anwälte protestieren. Nicht jeder, der sich in einem Coffeeshop mit Cannabis versorge, sei ein Wiederverkäufer, sondern decke seinen persönlichen Bedarf. Auch Amsterdams Bürgermeister Eberhard van der Laan zeigt sich wenig begeistert. Er befürchtet, dass ausländische Touristen ausbleiben könnten und strebt einen tragfähigen Kompromiss mit dem Justizministerium an. Niederländische Cannabis-Konsumenten haben eine weitere Befürchtung: Die Zahl der Coffeeshops könnte zukünftig nicht einmal für die einheimischen Kiffer ausreichen, zumindest in Großstädten.
MP