02.03.2018
Menschen, die im Meer schwimmen, plantschen oder Wassersport nachgehen, laufen offenbar eher Gefahr, sich Magenkeime, Ohrenschmerzen oder andere Krankheiten zuzuziehen. Dies geht aus einer aktuellen Meta-Analyse hervor.
Speziell das Risiko für Ohrenschmerzen steigt durch Baden im Meer um 77 Prozent an, die Wahrscheinlichkeit für Magen-Darm-Erkrankungen nimmt um fast ein Drittel zu. Dies fanden Forscher unter der Leitung von Wissenschaftlern der University of Exeter in Großbritannien heraus, deren Ergebnisse im Fachblatt International Journal of Epidemiology veröffentlicht wurden.
In reicheren Ländern wie Großbritannien seien viele Menschen der Meinung, dass Baden im Meer mit nur geringen Risiken für die Gesundheit verbunden ist, sagt Studienautorin Dr. Anne Leonard. Ihr systematisches Review, das Krankheitsfälle unter anderem aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Australien, Dänemark oder Norwegen umfasse, zeigt jedoch das Gegenteil - insbesondere für Probleme mit den Ohren und des Verdauungstrakts, wie Magenschmerzen und Durchfall. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Verschmutzung noch immer ein Problem ist, das auch Schwimmer in einigen der reichsten Länder betrifft“, sagt Leonard. Trotz deutlicher Investitionen, die in den vergangenen Jahren zu einer besseren Wasserqualität geführt hätten, werde das Meer immer noch von industriellen Abwässern, Kläranlagen und dem Wassereintrag aus der Landwirtschaft verschmutzt.
„Wir wollen Menschen nicht davon abhalten, im Meer zu baden“, sagt auch Studienautor Dr. Will Gaze. Es habe viele Vorteile, unter anderem für die körperliche Fitness, das Wohlbefinden und die Verbundenheit mit der Natur. Allerdings sollten sich Badende auch der Risiken bewusst sein, die speziell sehr junge, sehr alte oder Menschen mit vorbestehenden Krankheiten betreffen könnten.
HH