02.11.2017
Nach Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) nimmt das Volumen der Zuzahlungen für Medikamente, die gesetzliche Krankenkassen ihren Versicherten in den Apotheken abverlangen, zu. Im Jahr 2016 waren es 2,1 Milliarden Euro, im Jahr 2011 lag der Betrag noch bei 1,8 Milliarden Euro. Im Jahr 2016 haben die Krankenkassen durch Rabattverträge dagegen rund 3,9 Milliarden Euro eingespart – Tendenz steigend.
„Neue Rabattverträge sind jedes Mal eine Chance für Krankenkassen, ihre Versicherten von Zuzahlungen zu entlasten und damit die Akzeptanz für die Umstellung der Medikation auf andere, günstigere Präparate zu erhöhen“, sagt DAV-Patientenbeauftragter Berend Groeneveld. „Die Kostenvorteile der Kassen aus den Rabattverträgen steigen an. Jedes Jahr sparen sie mehrere Milliarden Euro dadurch ein. Leider werden die Vorteile nicht unmittelbar an die Patienten weiter gegeben.“ Groeneveld weiter: „Die Versorgung der Patienten durch die Apotheken wird durch Rabattverträge teilweise erschwert, und es gibt auch zusätzlichen Erklärungsbedarf. Vermeidbar wären dabei Erklärungen zur Zuzahlung.“
Ein Rabattvertrag zwischen Krankenkasse und Pharmahersteller führt dazu, dass die Versicherten der Krankenkasse auf Rezept nur die Medikamente ihres Vertragspartners erhalten, während der Pharmahersteller für diese Zusage einen Mengenrabatt gewährt. Die Krankenkassen können jeweils entscheiden, ob sie ihre Versicherten bei den rabattierten Medikamenten von der gesetzlichen Zuzahlung in Höhe von 5 bis 10 Euro pro rezeptpflichtiger Packung entbinden - entweder komplett oder zur Hälfte.
ABDA