04.07.2014
Drogen wie LSD oder psychoaktive Pilze, sogenannte Magic Mushrooms, verändern die Wahrnehmung der Wirklichkeit tiefgreifend. Britische Forscher beginnen nun zu verstehen, wie dieser Effekt zustande kommt. Die Pilzwirkstoffe versetzen das Gehirn in eine Art Traumzustand.
Die 15 Teilnehmer der kleinen Studie bekamen entweder ein Scheinmedikament oder Psilocybin, den Wirkstoff der halluzinogenen Pilze, gespritzt. Anschließend wurden sie einem Hirn-Scan unterzogen, schreiben die Studienautoren im Fachblatt Human Brain Mapping. Dabei fiel den Forschern auf, dass die Gehirnaktivität unter Drogeneinfluss der von Menschen ähnelt, die während des Schlafens träumen: Nach der Drogeneinnahme bestand eine engere Verbindung zwischen primitiveren Hirnbereichen und Regionen, die für Emotionen und das Gedächtnis zuständig sind. Im Gegensatz zu Träumern zeigten die Teilnehmer, die unter Drogen standen, unzusammenhängendere und unkoordiniertere Gehirnaktivitäten in den Hirnbereichen, die für das logische Denken und das Selbstbewusstsein zuständig sind, so die Forscher.
“Menschen, die Psilocybin einnehmen, sagen danach häufig, dass sie dadurch in eine Art Traumzustand geraten“, erklärt Studienleiter Dr. Robin Carhart-Harris vom Imperial College London. „Wir haben nun erstmalig einen Beleg gefunden, dass die tatsächlichen Vorgänge im Gehirn diese Aussagen unterstützen.“ Diese Studie sei ein erster Schritt, die biologische Grundlage der oft berichteten „Bewusstseinserweiterung“ von psychedelischen Drogen zu entschlüsseln, so Carhart-Harris.
JW/RF