JB
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05.12.2022
Die Beobachtungsstudie schloss mehr als 26.000 Frauen mit ein. Diese wurden zwischen 1995 und 1998 rekrutiert. 3,1 Prozent von ihnen erlitten vor 2019, dem Ende des Beobachtungszeitraums, eine Hüftfraktur. Die Forschenden fanden dabei heraus, dass eine zusätzliche Aufnahme von 25 Gramm Protein pro Tag das Risiko für Hüftfrakturen um 14 Prozent senkte. Der Effekt war besonders deutlich an untergewichtigen Frauen zu erkennen. Hier verringerte die vermehrte Proteinaufnahme das Risiko einer Fraktur sogar um 45 Prozent. Überraschenderweise senkte auch jede Tasse Kaffee oder Tee das Risiko um weitere 4 Prozent. Ob die Proteine pflanzlichen oder tierischen Ursprungs waren, spielte dabei keine Rolle.
Untergewichtige Frauen tendieren womöglich eher zu einer reduzierten Knochenmineraldichte und Muskelmasse. Bestimmte Nahrungsmittel und Nährstoffe, insbesondere Protein, könnten dazu beitragen, die Knochen und Muskelgesundheit wiederherzustellen. Um diesen Effekt genauer zu untersuchen, bedarf es aber weiterer Studien.
Hüftfrakturen sind Risse oder Brüche im oberen Ende des Oberschenkelknochens, dem Oberschenkelhals. Meistens ist ein Sturz die Ursache. Sie führen oft zu Verlust der Unabhängigkeit, weiteren chronischen Krankheiten und einem vorzeitigem Tod. Frauen nach den Wechseljahren sind besonders gefährdet, da die Knochendichte aufgrund des veränderten Hormonhaushalts abnimmt.
Quelle: 10.1016/j.clnu.2022.11.008