31.01.2020
Raucherentwöhnung bringt viel mehr, als die Lunge nur vor weiteren Schäden zu bewahren. Britische Forscher haben beobachtet, dass sich nach einem Rauchstopp neue, gesunde Zellen in den Atemwegen vermehren. Das führt zu einem besseren Verhältnis von gesunden und durch Rauchen beschädigten Zellen, was wahrscheinlich vor Krebs schützt.
Beim Rauchen nimmt das Erbgut in den Zellen Schaden, die die Lunge auskleiden. Manche dieser Mutationen führen dazu, dass die Zellen einen Wachstumsvorteil haben. Wenn sich solche Veränderungen häufen, kann es zum Lungenkrebs kommen. Bei Gewebeuntersuchungen von Rauchern, Nichtrauchern und Ex-Rauchern stellten die Forscher fest, dass im Vergleich zu Nichtrauchern mehr als 90 Prozent der Lungenzellen der Raucher bis zu 10.000 zusätzliche Mutationen aufwiesen, die durch Chemikalien im Tabakrauch verursacht wurden. Mehr als ein Viertel dieser geschädigten Zellen wies mindestens eine Mutation auf, die der Zelle einen Wachstumsvorteil verschafft, was erklärt, warum das Risiko für Lungenkrebs bei Rauchern deutlich höher ist.
Überraschenderweise befanden sich in den Atemwegen von Menschen, die mit dem Rauchen aufgehört hatten, viele Zellen ohne Rauch-Schäden: Ex-Raucher hatten viermal mehr dieser gesunden Zellen als Menschen, die immer noch rauchten. Der Studienleiter Dr. Peter Campbell vom Wellcome Sanger Institute sagte: „Bemerkenswert an unserer Studie ist, dass sich herausstellt, dass es nie zu spät ist, aufzuhören. Einige der Menschen in unserer Studie hatten im Laufe ihres Lebens mehr als 15.000 Päckchen Zigaretten geraucht, aber innerhalb weniger Jahre nach dem Aufhören zeigten sich in den Zellen, die ihre Atemwege säumen, keine Hinweise auf Schäden durch Tabak.“ Tiefere Schäden in der Lunge, die zu chronischen Lungenerkrankungen führen können, sind allerdings auch nach Beendigung des Rauchens nicht umkehrbar.
ZOU