14.03.2012
Das Rauchverbot in Kneipen und Bars zeigt auch in Deutschland Wirkung: Seit Einführung der Nichtraucherschutzgesetze mussten deutlich weniger Menschen wegen der Herzerkrankung Angina pectoris in ein Krankenhaus aufgenommen werden als früher und die Zahl der Herzinfarkte steigt nicht weiter. Das geht aus einer Studie der DAK hervor.
Für die Studie wertete das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung IFT-Nord die Daten von 3,7 Millionen Versicherten der Krankenkasse aus den Jahren 2004 bis 2008 aus. Berücksichtigt wurde die Anzahl der Krankenhausaufnahmen aufgrund von Herzinfarkt und seiner Vorstufe Angina pectoris vor und nach Einführung der Nichtraucherschutzgesetze. Bei Angina pectoris war die Zahl der Klinikeinweisungen zuvor jahrelang stabil gewesen. Nach Einführung des Rauchverbots ging sie um 13 Prozent zurück. Der positive Einfluss des Rauchverbots zeigte sich auch bei der Zahl der Herzinfarkte. Diese stabilisierte sich, nachdem sie zuvor jahrelang kontinuierlich angestiegen war.
Nicht nur die Patienten, sondern auch die Krankenkasse profitierte von diesem Trend. Das IFT-Nord errechnete eine Kostenersparnis für die DAK von insgesamt 7,7 Millionen Euro. "Hochgerechnet auf alle gesetzlichen Kassen bedeutet das ein Einsparvolumen von 150 Millionen Euro", sagte Professor Dr. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK. Dabei seien die Kosten für andere durch Tabakrauch verursachte Krankheiten wie COPD, Bronchitis und Lungenkrebs noch nicht einmal berücksichtigt. Rebscher appellierte an die Politik, für ein einheitliches und ausnahmsloses Rauchverbot zu sorgen, wie es beispielsweise in Bayern bereits eingeführt wurde.
am/PZ