24.08.2015
Die Reisethrombose ist, stark vereinfacht ausgedrückt, eine Art Verstopfung der Beinvenen. Diese kann zum Beispiel bei langen Flug- oder Busreisen durch zu wenig Bewegung und Flüssigkeitsmangel entstehen. Hier erfahren Sie, wie Sie vorbeugen können.
Auf dem Weg in den Urlaub sitzt man häufig etliche Stunden im Flieger oder Bus. „Die Durchblutung ist durch die Enge zusätzlich verringert. Meistens wird auch zu wenig getrunken und so kommt es zu einem Austrocknungseffekt, der das Blut dickflüssiger macht. Verbunden mit dem Bewegungsmangel steigt in dieser Situation die Gefahr, dass sich ein Propf bilden kann, der die Vene verstopft“, erklärt Andreas Hott, Apotheker und Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz. Symptome einer Reisethrombose sind Schwellungen im Knöchel- und Unterschenkelbereich sowie Schmerzen insbesondere beim Auftreten. Die betroffene Stelle kann deutlich warm werden und bläulich verfärbt aussehen.
Statistisch gesehen sind eher ältere Menschen belastet, solch eine Reisethrombose zu erleiden, so Hott: „Im Alter lässt einfach die Elastizität der Gefäße nach und im Alter trägt man vielleicht auch das eine oder andere Kilo zusätzlich mit sich herum, was zusätzlich die Situation für Thrombosen begünstigt. Generell sollten übergewichtige Menschen oder Schwangere aufpassen und natürlich auch Patienten, die kürzlich operiert wurden oder entsprechende Vorerkrankungen haben.“ Wer zur Risikogruppe gehört, kann auf Reisen aktiv gegen das Thromboserisiko arbeiten. Als erstes rät Hott dazu, in Bewegung zu bleiben. Entweder könne man im Flieger auch mal den Gang auf und ab gehen oder zumindest am Platz Gymnastik mit den unteren Beinen machen. Kleine Kreisbewegungen im Knie- oder Knöchelgelenk, Füße auf die Zehenspitzen anheben und wieder senken. Solche Übungen aktivieren die Venen. Auf langen Reisen solle immer eine extra Wasserflasche dabei sein, damit man ausreichend trinkt. Unterstützend können auf langen Reise spezielle Strümpfe getragen werden. Stützstrümpfe können schon helfen, erläutert Apotheker Hott: „Das ist sozusagen eine Light-Version des Kompressionsstrumpfes“. Durch ihre spezielle Webart arbeiten sie aktiv einem Blutstau in den Gefäßen entgegen. Das Blut wird so besser wieder Richtung Herz gepumpt und die Beine schwellen nicht so sehr an.
LAV Rheinland-Pfalz/NK