Rezept ist nicht gleich Rezept

Es gibt unterschiedliche Rezepttypen: Die Farbe entscheidet darüber, bis wann man sie einlösen muss, wer die Medikamente zahlt und welche Wirkstoffe der Arzt darauf verordnen darf.

Es gibt viele verschiedene Rezepttypen.
Das Kassenrezept ist rosa, die gesetzlichen Kassen erstatten die Kosten für diese Arzneimittel.
© Alexander Raths - Fotolia

Welche Rezepttypen gibt es und wofür gelten sie?

Grundsätzlich ist ein ärztliches Rezept gültig, ohne dass besondere Formulare verwendet werden müssen. Erforderlich sind nur bestimmte gesetzlich vorgeschriebene Mindestangaben. Der Arzt kann ein Arzneimittel auf dem sprichwörtlichen "Bierdeckel" verordnen. Aus Gründen der Abrechnung und aus Dokumentationsgründen müssen Ärzte aber vielfach besondere Rezeptformulare benutzen. Das sicher bekannteste Rezept ist der rosafarbene Vordruck, durch den gesetzlich versicherten Patienten verschreibungspflichtige Arzneimittel verordnet werden. Sofern Betäubungsmittel verschrieben werden, muss ein dreiteiliges, gelbes Betäubungsmittelrezept verwendet werden. Die Durchschläge werden beim Arzt und in der Apotheke zu Dokumentationszwecken aufbewahrt. Auf dem ebenfalls weißen, zweiteiligen sogenannten "T-Rezept" werden Arzneimittel mit bestimmten, besonders gefährlichen Wirkstoffen verordnet, die eine besondere Überwachung der Therapie durch den Arzt erfordern. Die Apotheke muss Durchschläge des T-Rezeptes wöchentlich zu Dokumentationszwecken an die Zulassungsbehörde schicken. Daneben gibt es einen blauen Rezeptvordruck, auf dem der Arzt Arzneimittel für privat versicherte Patienten verordnen kann. Diese Rezepte muss der Patient selbst bei seiner Krankenversicherung einreichen und erhält dann die Arzneimittelkosten erstattet. Das sogenannte Grüne Rezept dient dazu, Arzneimittel zu verordnen, die nicht verschreibungspflichtig sind und damit auch in der Regel von den Krankenkassen nicht erstattet werden. Der Arzt gibt damit zu erkennen, dass er die Anwendung eines bestimmten Arzneimittels für sachgerecht hält, auch wenn es nicht verschreibungspflichtig ist. Der Patient kann bei diversen Krankenkassen zudem auch solche Arzneimittel abrechnen, wenn dies im Einzelfall vorgesehen ist.

Wie lange hat man Zeit, die jeweiligen Rezepte einzulösen?

Arzneimittelrechtlich sind Rezepte drei Monate gültig, sofern der Arzt nicht etwas anderes festlegt. Die gesetzliche Krankenkassen erstatten allerdings häufig nur im Zeitraum von 28 bis 30 Tagen, so dass Apotheker ältere Kassenrezepte nicht annehmen dürfen. Demgegenüber sind Betäubungsmittelrezepte und T-Rezepte nur sieben Tage gültig.

Wie begründen sich die unterschied - lichen Fristen?

Die Abweichung begründet sich zum einen damit, dass der Verordnungsgeber davon ausgeht, dass ein Betäubungsmittel nicht mehr benötigt wird, wenn der Patient von dem Rezept mehr als sieben Tage keinen Gebrauch macht. Darüber hinaus kann unterstellt werden, dass wegen des besonders hohen Missbrauchs- und Gefährdungspotentials von Betäubungsmitteln Rezepte möglichst zügig in der Apotheke eingelöst werden. Ähnliche Gründe dürften für die abweichende Gültigkeitsdauer des T-Rezepts gelten.

LF

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

Schlemmen ohne Völlegefühl

Genuss ohne Reue: Wenn nach deftigen Speisen der Bauch schmerzt, sind praktische Helfer gefragt.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Mann hält sich den Bauch nach üppigem Essen.
Podcast: gecheckt!
Apotheke

Podcast: Was hilft gegen Sodbrennen?

Saures Aufstoßen und Brennen in der Speiseröhre können sehr unangenehm sein. Wie es dazu kommt und…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben