24.01.2019
Seit in Australien routinemäßig eine Schluckimpfung gegen Rotaviren eingesetzt wird, sind weniger Babys und Kleinkinder an Typ-1-Diabetes erkrankt. Forscher sind diesem Zusammenhang weiter auf den Grund gegangen.
Wissenschaftler vom Murdoch Children’s Research Institute in Australien haben das Auftreten von Typ-1-Diabetes bei Kindern jeweils acht Jahre vor und nach der Einführung der Schluckimpfung gegen Rotaviren im Jahr 2007 untersucht. Dabei stellten sie fest, dass die Erkrankung bei Kindern zwischen null und vier Jahren seitdem um 14 Prozent zurückgegangen ist.
Teamleiter Dr. Kristen P. Perrett und Kollegen schreiben: „Der Rückgang von Typ-1-Diabetes steht im Einklang mit der Hypothese, dass der orale Rotavirus-Impfstoff vor der Entwicklung von Typ-1-Diabetes im frühen Kindesalter schützen kann.“ Die weitere Beobachtung soll nun klären, ob der Rückgang der Diabetesfälle auch anhält, wenn die Kinder älter werden.
In Australien wurden seit 2007 etwa 84 Prozent aller Kinder gegen Rotaviren geimpft. Zwischen 2000 und 2015 wurden 16.159 neue Typ-1-Diabetesfälle bei Kindern bis vierzehn Jahren diagnostiziert, das sind etwa 12,7 Fälle pro 100.000 Kinder. Rotaviren verursachen starke Brechdurchfälle. Seit Juli 2013 wird die Schluckimpfung auch in Deutschland für alle Säuglinge ab einem Alter von sechs Wochen empfohlen.
ZOU