18.06.2015
Besonders für Menschen, die nicht nur unter chronischen Rückenschmerzen leiden, sondern damit verbunden auch unter psychischen Problemen, könnte eine Gesprächstherapie eine gute zusätzliche Option darstellen. Die sogenannte kontextbezogene kognitive Verhaltenstherapie konzentriere sich darauf, dass Patienten Schmerzen akzeptieren, die nicht gelindert werden können. Außerdem sollen sie lernen, trotz der Schmerzen ein erfülltes Leben zu führen, erläutern Professor Tamar Pincus von der University of London und Kollegen. Wie die Studie zeigt, fanden Betroffene die psychologischen Gespräche hilfreich, bevorzugten aber eine Kombination aus Gesprächstherapie und Krankengymnastik. Auch die an der Studie beteiligten Psychologen und Physiotherapeuten hielten eine Kombination von beidem für die beste Therapie, wie die Forscher im online im Fachjournal BMC Muskoskeletal Disorders berichten.
Im Verlauf der Studie hatten 89 Patienten entweder Krankengymnastik oder eine Gesprächstherapie mit bis zu acht Einzelgesprächen erhalten. Die Studienteilnehmer hatten seit mindestens drei Monaten Schmerzen im unteren Rücken, litten infolgedessen unter psychischen Problemen und vermieden Alltagsaktivitäten. Die Studie sollte in erster Linie zeigen, ob Patienten mit Rückenschmerzen eine Gesprächstherapie grundsätzlich akzeptieren und für sinnvoll halten. Das Team um Psychologie-Professorin Pincus will nun in größeren klinischen Studien untersuchen, ob sich die Kombination von Krankengymnastik und Psychotherapie in der Praxis bewährt und auf lange Sicht die Behandlungskosten senken könnte.
HH