WohlfühlenGesundheit

Rückenschmerzen mit Rollmassage vorbeugen

09.12.2019

Durchschnittlich sechs bis zehn Stunden sitzen wir heutzutage, was bei vielen Menschen zu Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führt. Besonders betroffen sind Personen, die berufsbedingt stundenlang ohne Pause sitzen, z. B. LKW-Fahrer oder Büroangestellte. Die gute Nachricht: Schon wenige Minuten Rollmassage reichen, um die Muskulatur wieder zu lockern.

Rollmassagen sollen muskulär bedingten Rückenschmerzen vorbeugen.
Eine kleine Massage nach der Arbeit beugt Rückenproblemen vor.
© iStock.com/stockfour

Eine Studie der Technischen Universität Chemnitz zeigt, dass schon acht Minuten Selbstmassage mit einer Hartschaumrolle ausreichen, um die Folgen von viereinhalb Stunden Sitzen wettzumachen und die steif gewordene Rückenmuskulatur zu lockern. Die Massage ist denkbar einfach und überall leicht durchführbar: „Der Bewegungsablauf besteht darin, sich gegen die Rolle gelehnt mit dem Rücken an die Wand zu stellen und sich durch langsame Auf- und Abwärtsbewegungen selbst den Rücken zu massieren“, erläutert der Bewegungswissenschaftler Dr. Freddy Sichting.

Er hatte zusammen mit dem Doktoranden Alexander Kett die Muskelsteifheit des Rückens bei 59 Büroangestellten gemessen, nachdem diese 4,5 Stunden lang am Schreibtisch gearbeitet hatten. Im Verlauf der Arbeitszeit stieg die Muskelsteifheit deutlich an. Eine achtminütigen Selbstmassage mit einer Hartschaumrolle reichte jedoch aus, um die Muskeln so weit zu lockern, dass sie sogar etwas weniger steif als zu Beginn der Arbeitsphase waren.

Kett folgert aus den Ergebnissen: „Die achtminütige Selbstmassage lässt sich flexibel in jeden Alltag integrieren und kann dem Entstehen von Rückenschmerzen nicht nur entgegenwirken, sondern auch die Voraussetzungen dafür schaffen, sie zu vermeiden.“ Positiv an der Methode ist auch, dass sich sofort ein angenehmes Gefühl einstellt, was dazu beiträgt, dass sie regelmäßig angewendet wird. „Bei anderen Therapiemaßnahmen und Trainingsinhalten setzt der gewünschte Effekt oftmals erst später ein, wodurch die Betroffenen schnell die Lust daran verlieren“, sagte Sichting. Er empfiehlt, die Selbstmassage in regelmäßige Sitzpausen zu integrieren. Besser als stundenlang sitzen zu bleiben sei es aber, alle 30 bis 60 Minuten kurz aufzustehen.

ZOU

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