30.11.2011
Wird das Schnarchen krampfhaft und kommt es sogar zu Atemaussetzern, sprechen Mediziner von sogenannter Schlafapnoe. Ein kleines Gerät, das einem Herzschrittmacher ähnelt, soll nun Patienten mit der gefährlichen Schlafstörung helfen. Einer Studie zufolge, die im Fachblatt American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine erschienen ist, kann der "Zungenschrittmacher" die Atemaussetzer vermindern.
Beim Schlaf-Apnoe-Syndrom erschlafft die Zungen- und Rachenmuskulatur. Die Zunge fällt in den Rachen zurück und verlegt die Atemwege. Dies soll der Zungenschrittmacher, der von amerikanischen Forschern entwickelt wurde, verhindern. Er ist nur nachts aktiv und stimuliert den Nervus hypoglossus, der für die Zungenmuskulatur zuständig ist. Über eine Sonde registriert der Schrittmacher die Atemtätigkeit und gibt immer beim Einatmen einen Impuls an den Nervus hypoglossus weiter. Dadurch wird der Rachenraum geweitet und die Zunge am Zurückfallen gehindert.
In einer ersten Studie, an der 30 Patienten mit mäßigem bis schwerem Schlaf-Apnoe-Syndrom teilnahmen, besserte sich die Lungenfunktion bereits deutlich, ohne dass die Patienten von dem Gerät geweckt wurden. Zurzeit wird die Wirksamkeit und Sicherheit eines solchen Systems in einer Zulassungsstudie über 12 Monate an Patienten überprüft.
KK