29.07.2013
Viele Menschen sind überzeugt davon, jetzt glauben schweizerische Forscher, es erstmals wissenschaftlich belegen zu können: Der Mond beeinflusst den Schlaf des Menschen. Die Ergebnisse der Wissenschaftler um Christian Cajochen vom Zentrum für Chronobiologie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel wurden in der Fachzeitschrift "Current Biology" veröffentlicht.
Die Messergebnisse von Gehirnströmen, Augenbewegungen und dem Hormonspiegel von 33 Männern und Frauen zeigten laut den Forschern deutlich, dass der Mensch trotz der Annehmlichkeiten des modernen Lebens noch immer auf den Rhythmus des Mondes reagiert: In den Nächten kurz vor und nach Vollmond verlängerte sich die Einschlafdauer um fünf Minuten, während sich der Tiefschlaf um 30 Prozent verringerte und Gesamtschlafdauer um 20 Minuten abnahm. Der Melatonin-Spiegel sank und die Studienteilnehmer berichteten von einem schlechteren Schlaf, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität.
"Das ist der erste zuverlässige Beweis, dass der Mondzyklus die Schlafstruktur des Menschen beeinflussen kann", so die Wissenschaftler. "Dieser circalunare Rhythmus könnte ein Relikt aus vergangenen Zeiten sein, als der Mond möglicherweise verschiedene unserer Verhaltensmuster beeinflusst hat", so Cajochen. Bei vielen Tierarten, vor allem bei Meereslebewesen, sei der Einfluss des Mondlichts etwa auf das Paarungsverhalten gut dokumentiert. Der Einfluss des Mondes auf den Menschen werde heutzutage jedoch meist durch andere Einflüsse wie elektrisches Licht überdeckt. Die Studie zeige aber, dass dieser in einem kontrollierten Umfeld wie dem Schlaflabor sicht- und messbar wird.
ke/PZ