Schleichende Kohlenmonoxid-Vergiftung durch Gasthermen
Natascha Koch
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23.04.2021
Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Übelkeit sowie starke Müdigkeit können Hinweise auf eine schleichende Vergiftung mit Kohlenmonoxid (CO) sein. Ein häufiger Grund dafür sind defekte oder nicht gewartete Gasthermen. Darauf weist die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen hin.
Kürzlich hat eine Mieterin erstmals ihren Vermieter wegen einer andauernden Kohlenmonoxidvergiftung verklagt: Bei der Frau aus Lüneburg traten über mehrere Monate hinweg neurologische Symptome auf. Ihre behandelnden Ärzte waren jedoch nicht von einer Kohlenmonoxidvergiftung ausgegangen, so dass eine Blutuntersuchung ausblieb. Erst ein Heizungsbauer entdeckte die tödliche Gefahr, die von der defekten Therme im Badezimmer der Mieterin ausging.
Kohlenmonoxid-Vergiftungen bleiben oft unerkannt
„Kohlenmonoxid ist ein heimtückisches Atemgift, das unsichtbar, geruchslos sowie geschmacksneutral und stark gesundheitsgefährdend ist. Atmet ein Mensch zu viel davon ein, wird sein Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Zeichen einer CO-Vergiftung werden aber häufig nicht richtig erkannt, da sie in der Regel nicht eindeutig zuzuordnen sind", erklärt Dr. med. Holger Wißuwa vom Bundesverband der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Deutschland. Daher können Monate vergehen, bis sich eine chronische Vergiftung bemerkbar macht, denn in der Regel ist der Patient dem Gas nicht ununterbrochen ausgesetzt. Die hieraus resultierenden schwankenden CO-Konzentrationen im Blut erschweren die Diagnostik.
CO-Warnmelder schützen vor einer Vergiftung
Gesundheitsgefährdende Vergiftungen durch CO kommen häufiger vor als vermutet. Sie sind nach Arzneimitteln und Drogen die Vergiftungsart mit den meisten Todesfällen in Deutschland. Ein häufiger Grund sind schlecht oder nicht gewartete Gasthermen. „Um dem Austritt von CO in Wohnräumen vorzubeugen, empfehlen wir eine regelmäßige Wartung von Gasthermen, Heizkesseln und Lüftungssystemen durch einen Fachbetrieb. Außerdem ist die wiederkehrende Messung und Abgaswegeüberprüfung durch den Schornsteinfeger gesetzlich vorgeschrieben", sagt Alexis Gula, Sprecher des Zentralen Innungsverbandes des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV).
Als zusätzliche Absicherung können CO-Warnmelder in Räumen mit brennstoffbetriebenen Geräten und in Aufenthalts- und Schlafräumen installiert werden. Mithilfe eines chemischen Sensors erkennen diese bereits geringe Mengen des Atemgiftes in der Umgebungsluft und geben rechtzeitig Alarm, bevor gesundheitsschädliche Konzentrationen erreicht werden.