ArzneimittelGesundheit

Schmerzmittel: Packungsgrößen sollen begrenzt werden

26.06.2012

Die Packungsgrößen freiverkäuflicher Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen sollen künftig begrenzt werden. Das hat der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht in seiner heutigen Sitzung empfohlen.

Hände, die Tablettenpackungen halten
Damit Patienten nicht zu lange am Stück Schmerzmittel ohne ärztlichen Rat einnehmen, sollen die Packungsgrößen künftig begrenzt werden.
© AOK-Mediendienst

Mit seiner Empfehlung folgte der Ausschuss einem Antrag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), verschreibungsfrei erhältliche Packungen dieser Schmerzmittel auf eine maximale Therapiedauer von vier Tagen zu begrenzen.

Bei dem gängigen Schmerz- und Entzündungshemmer Acetylsalicylsäure liegt in der Selbstbehandlung die Tageshöchstdosis bei sechs Tabletten zu 500 Milligramm. Zukünftig dürfte die größte, ohne Rezept erhältliche Packung also 24 Tabletten enthalten. Größere Packungen sollen verschreibungspflichtig werden. So soll sichergestellt sein, dass sich Patienten bei einer Behandlungsdauer von mehr als vier Tagen an den Arzt wenden.

BfArM-Präsident Professor Dr. Walter Schwerdtfeger begrüßte das Votum des Sachverständigenausschusses: "Für uns als Überwachungsbehörde steht außer Frage, dass eine übermäßige Anwendung von Schmerzmitteln im Einzelfall schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Dies hat die Auswertung wissenschaftlicher Studien ergeben. Risiken bestehen vor allem dann, wenn Schmerzmittel ohne ärztliche Kontrolle über mehr als vier Tage eingenommen werden." Vielen Patienten seien diese Risiken nicht ausreichend bewusst. Eine Begrenzung der Packungsgrößen sei deshalb ein wichtiger Schritt für mehr Information und Sicherheit der Patienten.

RF/PZ/BfArM

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