13.01.2016
Der Weg zur Lunge muss geteert sein, sagen manche Raucher zynisch, wenn sie zum Glimmstängel greifen. Eine Shisha sehen viele als gesündere Variante an und schreiben dem Wasser eine filternde Wirkung zu – was so offenbar nicht stimmt.
Beim Rauchen einer orientalischen Wasserpfeife, einer Huka oder Shisha, wird der Rauch des Tabaks durch das Wasser gezogen und erst danach inhaliert. Gesünder wird der Rauch dadurch jedoch nicht. So liefert eine Shisha-Session 25-mal mehr Teer als eine einzige Zigarette. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der University of Pittsburgh im Rahmen einer Metaanalyse, in die Daten aus 17 Studien eingegangen waren. Sisha-Raucher atmen der Studie zufolge größere Mengen an Giftstoffen ein, als vielen bewusst ist. Verglichen mit einer Zigarette liefere eine Shisha-Session etwa 125-mal mehr Rauch, 25-mal mehr Teer, die 2,5-fache Menge an Nikotin und zehnmal mehr Kohlenmonoxid, schreiben Dr. Brian Primack und Kollegen online in der Fachzeitschrift Public Health Report.
Dass der Vergleich nicht ganz optimal ist, geben die Forscher zu. Schließlich sei das Rauchen von Wasserpfeifen und Zigaretten sehr verschieden. So könne ein Raucher zum Beispiel 20 Zigaretten über den Tag verteilt rauchen. Dagegen dauere eine Shisha-Session bis zu 60 Minuten, so dass Shisha-Raucher deutlich seltener zur Wasserpfeife greifen. Wegen dieser Unterschiede lasse sich nicht sagen, was von beidem insgesamt schlechter für die Gesundheit sei. Die Ergebnisse belegen jedoch, dass sich Wasserpfeifen-Raucher deutlich mehr Giftstoffen aussetzten, als viele der oft jungen Raucher vermutlich glauben. Dies sei eine wichtige Botschaft, denn Shisha-Rauchen ist nicht nur in den USA oder im arabischen Raum beliebt. Wie das Robert Koch-Institut im vergangenen Jahr vermeldete, haben in Deutschland rund 29 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen schon einmal Wasserpfeife geraucht.
HH