28.07.2014
Gegen ein Zuviel an Magensäure sind Arzneimittel mit drei ganz verschiedenen Gruppen von Wirkstoffen in der Apotheke ohne Rezept erhältlich: Die sogenannten Protonenpumpenhemmer, abgekürzt PPI, die H2-Rezeptor-Blocker und die Antazida. Generell empfiehlt Overwiening, solche Präparate ohne ärztlichen Rat nicht länger als zwei Wochen einzunehmen.
Zur Gruppe der PPI gehören u.a. die Arzneistoffe Omeprazol und Pantoprazol. Ihre Wirkung entfalten sie, indem sie verhindern, dass aus den Zellen der Magenwand neue Säure in den Magen gelangt. Diese Medikamente werden in der Regel einmal täglich vor dem Frühstück eingenommen. Ihre säurehemmende Wirkung hält einen Tag an. Eine Einnahme bei Bedarf ist nicht sinnvoll.
Zu den rezeptfreien Medikamenten aus der Gruppe der H2-Rezeptor-Blocker zählen u.a. die Arzneistoffe Ranitidin und Famotidin. Sie wirken anders als die PPI, verhindern aber genau wie diese die Bildung von Säure in der Magenwand. Diese Medikamente werden ebenfalls nicht nach Bedarf, sondern morgens und abends unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Nur die Antazida, z.B. Magaldrat, Hydrotalcit oder eine Kombination aus Calcium- und Magnesiumcarbonat, werden tatsächlich bei Bedarf eingenommen. Denn sie neutralisieren die Säure, die sich bereits im Mageninneren befindet. Ihre Wirkung setzt schnell ein, hält aber nur wenige Stunden lang an. Da Speisebrei nach einer Mahlzeit ebenfalls Säure bindet, empfehlen Apotheker, Antazida zwischen den Mahlzeiten einzunehmen. Zudem bildet der Magen nachts viel Säure. Daher ist eine zusätzliche Einnahme vor dem Schlafengehen von Vorteil.
BAK/RF