LAK Hessen/MB
|
20.05.2018
Fettes Essen, Kaffee, Alkohol, Stress: Sodbrennen kann verschiedene Ursachen haben. Damit das unangenehme Brennen gar nicht erst entsteht, greifen Betroffene oft zu einem verschreibungsfreien Magensäureblocker. Wird das Präparat zu lange eingenommen und dann abrupt abgesetzt, kann es aber zum sogenannten Rebound kommen – dem Absetzeffekt.
Nach dem Absetzen produziert der Körper zu viel Magensäure, die Beschwerden kehren zurück und der Patient greift erneut zum Säureblocker. Damit dieser Teufelskreis nicht entsteht, empfiehlt Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, den Magensäureblocker nur kurzfristig anzuwenden. Besser ist ein Therapieversuch mit Antazida, die überschüssige Magensäure neutralisieren. Erst dann kann für kurze Zeit auch einmal zu einem Säureblocker gegriffen werden. Jedoch ist bei regelmäßigem Auftreten oder längerem Anhalten von Sodbrennen immer mit dem Hausarzt zu sprechen, damit die Ursache ärztlich abgeklärt werden kann.
Unangenehm, aber meist harmlos
Der menschliche Magen enthält von Natur aus 0,5 Prozent Salzsäure, die sowohl für die Verdauung als auch für die Desinfektion des Mageninhalts erforderlich ist. Steigt saurer Mageninhalt die empfindliche Speiseröhre hinauf, entsteht Sodbrennen. Das schmerzhafte Brennen strahlt vom Oberbauch bis hinter das Brustbein und von dort oft bis in den Hals-Rachen-Raum aus. In den meisten Fällen ist das brennende und schmerzhafte Gefühl harmlos. Verschreibungsfreie Antazida neutralisieren und binden die Magensäure. Sogenannte Säureblocker hemmen die Magensäureproduktion, der Patient ist wieder beschwerdefrei.
Neben- und Wechselwirkungen kennen
Antazida enthalten verschiedene Magnesium-, Aluminium- oder Calciumverbindungen. In zu hoher Dosierung kann Magnesium abführend wirken, aluminium- und kalziumhaltige Antazida können Verstopfungen oder Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Werden Säureblocker aufgrund ärztlicher Verordnung langfristig eingenommen, kann die Aufnahme von Vitamin B12 und anderen Mineralstoffen und Spurenelementen gehemmt werden. „Werden noch andere Medikmente eingenommen, muss unbedingt in der Apotheke geklärt werden, ob es hierbei nicht zu Wechselwirkungen kommen kann“ informiert Ursula Funke. „Die Aufnahme anderer eingenommener Arzneimittel kann durch Magensäureblocker aber auch Antazida verringert oder unterbunden werden“.
Beratung in der Apotheke nutzen
Patienten können sich in der Apotheke vor Ort zur individuell passenden Therapie beraten lassen. Der Apotheker kann außerdem Tipps zur Ernährung oder zu Entspannungstechniken geben, und den Patienten sensibilisieren, wann ein Arztbesuch angeraten ist.
LAK Hessen/MB