20.12.2016
„T-Zellen, egal ob sie Helfer- oder Killer-Zellen sind, müssen sich bewegen, um ihre Arbeit zu verrichten, also an den Ort einer Infektion zu kommen und die Immunreaktion zu steuern“, sagt Gerard Ahern vom Medical Center der Georgetown University in Washington. Seine Studie zeige nun, dass Sonnenlicht die Abwehrzellen direkt aktiviere. Geringe Mengen an blauem Licht, wie man es in Sonnenstrahlen finde, bringe T-Zellen dazu, sich schneller zu bewegen, berichten Ahern und sein Team im Fachblatt Scientific Reports. Das Licht führe dazu, dass in T-Zellen Wasserstoffperoxid entsteht. Diese chemische Verbindung mache den T-Zellen Beine, erläutern die Wissenschaftler. Man wisse außerdem, dass Wasserstoffperoxid bei einer Immunreaktion T-Zellen dazu bringe, sich zur Stelle des Schadens zu bewegen.
Die Zellen, die die Forscher im Labor untersucht hatten, waren keine spezifischen T-Zellen der Haut. Sie stammten aus Zellkulturen von Mäusen und menschlichem Blut. Die Haut beherberge laut der Forscher jedoch einen großen Anteil an T-Zellen. Die Zahl sei etwa doppelt so hoch wie die der T-Zellen, die im Blut zirkulierten, verdeutlicht Ahern. „Wir wissen, dass blaues Licht die Dermis, die zweite Schicht der Haut, erreichen kann und diese T-Zellen sich durch den ganzen Körper bewegen.“
Es müsse noch viel Arbeit getan werden, um die Auswirkungen ihrer Ergebnisse zu verstehen. Sollte sich jedoch zeigen, dass die Aktivierung der T-Zellen durch blaues Licht nur positive Effekte habe, könnte die Immunabwehr von Patienten in der Zukunft mit Hilfe einer Lichttherapie gestärkt werden, so die Vision der Forscher.
HH