23.09.2019
Millionen von Patienten mit Herzinsuffizienz müssen immer wieder ins Krankenhaus, weil sich ihr Zustand verschlechtert und die Medikamente angepasst werden müssen. Forscher haben eine spezielle Waage entwickelt, die Betroffene zu Hause verwenden können und die Ärzten wertvolle Daten liefert, mit denen sie Veränderungen frühzeitig erkennen.
Bei dieser Waage geht es nicht um das Körpergewicht, sondern darum, die elektrische und mechanische Aktivität des Herzens aufzuzeichnen, als Elektrokardiogramm (EKG) und Ballistokardiogramm (BCG). Daraus berechnet ein Computerprogramm, ob sich Symptome für ein Herzversagen ankündigen. „Bei Menschen mit Herzinsuffizienz kann das Herz-Kreislauf-System die verminderte Herzfunktion nicht mehr ausgleichen. Das sehen wir als mechanisches Signal im BCG“, erklärt Prof. Omer Inan von der School of Electrical and Computer Engineering des Georgia Institute of Technology. Im Idealfall erfolgt bei Verschlechterungen automatisch eine Benachrichtigung an den behandelnden Arzt. Die Forscher haben die Waage an 43 Patienten mit Herzinsuffizienz getestet. Sowohl bei Untersuchungen im Krankenhaus als auch bei den Patienten zu Hause lieferte das Gerät vielversprechende Ergebnisse.
Beim EKG werden elektrische Signale aufgezeichnet, was sehr zuverlässig funktioniert. Das BCG misst das Pulsieren des Herzens und liefert wertvolle zusätzliche Daten. Die mechanischen Signale sind aber sehr störanfällig, etwa wenn der Patient wackelt, sodass diese Technologie vor etwa 100 Jahren in der Schublade verschwand, weil andere Verfahren besser funktionierten. Trotz der Störungen können heutzutage Computerprogramme in dem BCG Muster erkennen, die Verbesserungen oder Verschlechterungen einer Herzinsuffizienz anzeigen.
ZOU