Tamara Berikoven
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01.12.2021
Es gibt sie, Gebiete, die in den Wochen um Weihnachten weder überlaufen sind noch düster wirken und keineswegs nur Langeweile bereithalten. Orte, an denen die Seele entspannen und genießen kann. Eine gute Wahl ist es, bevorzugt Gegenden aufzusuchen, die im Sommer touristisch geprägt sind, während sie im Winter in einen Dornröschenschlaf fallen, dabei jedoch weiterhin ihren charmanten Charakter beibehalten. Von der Ostsee im Norden über die Mitte Deutschlands bis zum Südwesten seien Kurzentschlossenen drei Regionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten empfohlen.
Seeluft schnuppern in den Ostseebädern
Von Ahlbeck bis Zinnowitz: Die eleganten Seebäder an der Ostsee liefern als Mehrwert zum entschleunigten Aufenthalt das für die Atemwege so nützliche Reizklima gleich mit. Ganz im nordwestlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns liegt das Seebad Boltenhagen. Feinsandig ist der Strand, der auch eine Steilküste vorzuweisen hat. Wem nach Abwechslung beim Luftschnappen ist, dem seien neben der Seebrücke auch die Hansestädte Lübeck und Wismar empfohlen. Soweit zu den westlichsten Seebädern der Ostsee.
Und wie sieht es am östlichen Ende Mecklenburg-Vorpommerns aus? Ganz im Nordosten von Usedom, keine zwei Kilometer von der polnischen Grenze entfernt, liegt das winterstille Seebad Ahlbeck. Der breite Sandstrand, die altehrwürdige Seebrücke, ja, selbst die prächtigen Villen aus der Jahrhundertwende scheinen vornehme Ruhe auszustrahlen.
Den Wäldern lauschen im Rothaargebirge
Reich an Wald, arm an Lärm ist das Rothaargebirge, und es ist mit einem Netz an Wanderwegen, Loipen sowie schneereichen Wintern beschenkt. Wen es dazu drängt, während der Weihnachtszeit in die Natur abzutauchen und Ruhe zu tanken, ist hier bestens aufgehoben. Nordrhein-Westfalen und auch ein Stück weit Hessen teilen sich das Mittelgebirge in der Mitte Deutschlands, ideal gelegen, um lästigen Reisestress zu vermeiden. An drei Naturparks hat das Rothaargebirge Anteil. Weit darf der Blick schweifen, die Luft ist frisch und Waldgeräusche berühren das Ohr – was braucht es mehr an den Tagen um Weihnachten? Und wer die Frage fürchtet, was man im Urlaub denn so Besonderes oder gar Außergewöhnliches erlebt habe, verweist auf die Begegnung mit Riesen. Denn man findet – einzigartig in ganz Westeuropa – im Rothaargebirge frei lebende Wisente. Die größten Landsäuger Europas fühlen sich hier genauso wohl wie so mancher Kurzurlauber. Wer die scheuen Tiere in freier Wildbahn nicht zu Gesicht bekommt, kann sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem naturnah gestalteten, großen eingezäunten Areal erspähen, durch das ein etwa drei Kilometer langer Erlebnispfad führt (www.wisent-welt.de).
Kultur genießen im Breisgau
Wer sich in der Weihnachtszeit ganz der Genussfreude verschreiben möchte, ist hier richtig! Denn zwischen dem Oberrhein und dem Schwarzwald, der Ortenau und dem Markgräfler Land erstreckt sich eine der klimatisch mildesten Regionen Deutschlands: der Breisgau. Bekannt ist die liebliche Gegend besonders für ihren Wein und die kreative Küche. In den historischen Städtchen mit verwinkelten Gassen und schönen Fassaden scheinen die Uhren langsamer zu laufen. Bezaubernd sind das barocke Ettenheim oder das beschauliche Breisach am Rhein. Angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten, die der Breisgau offenbart, fällt die Auswahl schwer. Die stille Hochburg bei Emmendingen sowie die abgelegene barocke Klosteranlage St. Peter wollen besucht werden. Natürlich sollten auch eine Stippvisite ins Elsass, der Kaiserstuhl und ein Ausblick vom nahe Freiburg gelegenen, auch mit einer Seilbahn erreichbaren Gipfel des Schauinsland im Programm nicht fehlen.