02.03.2016
Straßenbeleuchtung, helle Schaufenster oder Leuchtreklame: Richtig Nacht wird es in vielen Großstädten nur selten. Dass das Auswirkungen auf die Tierwelt haben kann, ist schon länger bekannt. Jetzt haben Forscher auch einen Zusammenhang zwischen dem künstlichen Licht der Stadt und Schlafproblemen bei Menschen nachgewiesen.
Wer in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern lebt, ist in der Nacht drei bis sechsmal so intensivem Licht ausgesetzt wie Personen aus kleineren Städten oder ländlichen Regionen. Das berichten Forscher der Stanford University in den USA. Diese Lichtintensität wirkt sich offenbar auf die Schlafdauer aus und hängt mit Schlafstörungen zusammen. So gab es in helleren Gebieten mehr Menschen, die weniger als sechs Stunden schliefen als in Regionen mit dunkleren Nächten. 29 Prozent der Großstädter waren zudem mit ihrer Schlafmenge und -qualität unzufrieden. Bei Menschen aus ländlicheren Gebieten galt das nur für 16 Prozent. Großstädter waren tagsüber zudem häufiger so müde, dass es sich auf ihre Tätigkeiten am Tag auswirkte, und es kam eher vor, dass sie in der Nacht verwirrt aufwachten.
Sicher spielen auch andere Faktoren des modernen Lebens eine wichtige Rolle, wenn Menschen nicht schlafen können. Doch könnte künstliches Licht, dass vielerorts die Nacht zum Tag macht, seinen Teil dazu beitragen, so das Fazit der Forscher. Noch müsse sich der Zusammenhang in weiteren Arbeiten bestätigen. Doch deute die Studie darauf hin, dass Menschen in solchen Gebieten davon profitieren könnten, das Schlafzimmer mit Vorhängen oder Rollläden abzudunkeln oder Schlafmasken zu tragen, sagt Studienautor Dr. Maurice Ohayon. Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler über 15.800 Personen zu ihrem Schlaf befragt und dies mit nächtlichen Satelliten-Bildern ihrer Wohngebiete in Beziehung gebracht hatten.
HH